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Köln: Lessing-Gymnasium bietet Mali-AG an


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Kölner Schule für Mali
"Es geht um Hunger und Tod"


12.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine der Schulen in Mali, die mit der Mitarbeit der Kölner AG gebaut werden konnte: Klaus Harnacke (rechts) war selbst vor Ort.Vergrößern des Bildes
Eine der Schulen in Mali, die mit der Mitarbeit der Kölner AG gebaut werden konnte: Klaus Harnacke (rechts) war selbst vor Ort. (Quelle: Lessing-Gymnasium Köln)

Die Bundesregierung will den Einsatz der Bundeswehr in Mali verlängern und ausweiten. Wie Kölner Schülerinnen und Schüler die Menschen unterstützen, die in dem afrikanischen Land täglich ums Überleben kämpfen.

Klaus Harnacke war viele Jahre Französisch-Lehrer am Lessing-Gymnasium in Köln-Porz-Zündorf. Durch einen Schüler ist der Anfang der 1990er Jahre in Kontakt mit Kollegen aus Mali gekommen. Als er von Not und Elend erfuhr, die dort herrschten, rief er gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern eine Arbeitsgemeinschaft (AG) ins Leben. Ihr gemeinsames Ziel: Den Menschen dort helfen.

Spenden wurden gesammelt, und im Jahr 1996 konnte mit den Kölner Zuwendungen eine erste Schule gebaut werden. Zusammen mit dem Kinderhilfswerk Hamburg und Bundesentwicklungsministerium wurde das Gebäude finanziert. Inzwischen sind drei weitere Schulbauten hinzugekommen. Und für das Gehalt der Lehrer kommt die Kölner Schul-AG ebenfalls auf. 200 Euro im Monat verdient eine Lehrkraft in Mali.

Köln: Situation kaum vorstellbar

Bildung sei der Schlüssel, um mittelfristig der Not zu entkommen, erklärt Klaus Harnacke. Er ist seit einigen Monaten pensioniert, kümmert sich aber ehrenamtlich immer noch mit um das gemeinnützige Projekt, das ihm zur Lebens- und Herzensaufgabe geworden ist.

"Die Situation ist schlimm", erzählt der Pädagoge: "Das können wir uns hier in Deutschland kaum vorstellen." Da sei zum einen die extreme Armut. "Wir haben gerade erst wieder 3.000 Euro gespendet, damit Nahrungsmittel verteilt werden können", berichtet Klaus Harnacke: "Würden wir das nicht machen, drohten Menschen zu verhungern."

Hinzu komme die angespannte Sicherheitslage, die auch der Grund für den gefährlichen Einsatz der Bundeswehr ist. Die hehren Ziele, freie Wahlen einzuführen, kann Harnacke zwar gut nachvollziehen. Letztlich gehe es aber darum, den Menschen in dem krisengebeutelten Land erst einmal das Überleben zu sichern: "Denen ist nicht alleine damit gedient, wenn sie frei und demokratisch wählen dürfen. Es geht vielmehr um Hunger und Tod."

Todesgefahr ist allgegenwärtig

Dass die Gefahr zu sterben allgegenwärtig ist, weiß der Kölner Pädagoge aus vielen Kontakten zu Menschen in Mali. Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Konflikt, der Klimawandel: Alles wirkt sich in dem afrikanischen Land noch dramatischer aus als in reichen Industrieländern wie Deutschland.

Hinzu kommt die seit Jahren angespannte Sicherheitslage. Ethnien würden gegeneinander ausgespielt, erzählt Klaus Harnacke, ständig würden Terroranschläge verübt: "Die Menschen ringen darum, wie sie ihre Existenz sichern können."

Das Grauen, von dem die malischen Partner berichten, sei manchmal schwer auszuhalten, gibt Klaus Harnacke zu. Trotzdem sei es wichtig, dass Engagierte aus demokratischen Ländern dort helfen. So könne vermieden werden, dass sich islamistische Terroristen oder Russland als Retter aufspielen und ihre Ideologien durchsetzen. Im Unterricht des Lessing-Gymnasium spielt der besondere Kontakt nach Mali eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus finden Afrika-Feste statt, bei denen Spenden gesammelt werden.

Um gleichzeitig etwas gegen den Klimawandel zu tun und den Menschen in Mali zu helfen, hat die Schul-AG sich erfolgreich für die Installation einer Solaranlage auf dem Schulgebäude in Köln-Porz-Zündorf eingesetzt. Bis zu 8.000 Euro werden durch die Einspeisung des ökologisch erzeugten Stroms in das Netz erwirtschaftet – das Geld fließt zu hundert Prozent in den Spendentopf, um die Not in Mali zu lindern.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Klaus Harnacke
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