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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Bundestagswahl 2021 Politisches Erdbeben in Köln: CDU im Tal der Tränen
Die Union hat bei der Bundestagswahl in Köln eine Wahlschlappe erlebt. Drei Abgeordnete hatte die Kölner CDU bisher in Berlin, künftig wird niemand davon mehr dabei sein. Was ist da passiert?
Es ist ein politisches Erdbeben, was Köln bei dieser Bundestagswahl erlebt hat: Die CDU schmiert ab, Grüne und SPD sind hingegen in Partylaune.
In der Domstadt-Union wird fleißig argumentiert, der böse Bundestrend sei schuld an den miserablen Ergebnissen vor Ort. Aber stimmt das wirklich? Drei Abgeordnete hatte die Kölner CDU bisher in Berlin, künftig wird niemand davon mehr dabei sein.
Nur eine CDU-Kandidatin aus Köln im Bundestag
Stattdessen wird mit Ach und Krach Serap Güler in den Bundestag einziehen, als einzige CDU-Vertretung für ganz Köln. Selbst klassische Hochburgen hat die Union in Köln krachend verloren: zum Beispiel den Kölner Südwesten an Sven Lehmann von den Grünen.
Mit weitem Abstand holte der Grünen-Kandidat die meisten Erststimmen. Genauso konnte sich der SPD-Politiker Karl Lauterbach in Köln-Mülheim und Leverkusen deutlich durchsetzen.
CDU in Köln: Tief gefangen im Tal der Tränen
Die Kölner Union ist jetzt tief gefangen im Tal der Tränen. Natürlich mag sich der negative Bundestrend für die Partei ausgewirkt haben, und die Direktkandidatinnen und Kandidaten haben womöglich nicht überzeugt.
Letztlich wird es aber auch am Zustand der Kölner Partei gelegen haben. Nach einem erbitterten Streit ließ der CDU-Vorstand mitten im Wahlkampf einen Parteitag abhalten. Mit knapper Mehrheit konnte sich die Führungsriege um Bernd Petelkau gegen Kritiker durchsetzen.
Anschließend beschwor Karsten Möring als Versammlungsleiter die Basis, man möge nun Geschlossenheit zeigen und engagiert Wahlkampf machen. Das sagte er nicht ganz uneigennützig, schließlich kämpfte er selbst um den Wiedereinzug in den Bundestag. Heute wissen wir: Vergeblich.
Grüne und SPD stark in Köln: NRW-Landtagswahl wird spannend
Die Kölner Union spielt auf Bundesebene jetzt eine noch kleinere Rolle. Sie wird zeigen müssen, dass sie sich mit Affären, Skandalen und Streitereien nicht weiter selbst aufreibt. Sonst geht die NRW-Landtagswahl im kommenden Jahr auch noch in die Hose. Die Konkurrenz ist schließlich stark.
Vor allem SPD und Grüne sind mit mehreren Kölner Abgeordneten im Bundestag vertreten, und manche von ihnen sind durchaus prominent. Die guten Ergebnisse aus der Domstadt stärken ihnen zusätzlich den Rücken. Der Partylaune muss bei ihnen jetzt die engagierte Sacharbeit folgen. Es bleibt also spannend.
Frank Überall ist freier Journalist. Der promovierte Politikwissenschaftler lehrt als Professor an der HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft.
- Meinung und eigene Beobachtungen des Autors