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Corona in Köln: Impfbus in Finkenberg kommt gut an – doch erreicht nicht alle


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Impfaktion in Finkenberg – viele lehnen Impfstoff ab


Aktualisiert am 25.05.2021Lesedauer: 3 Min.
Menschen stehen Schlange vor dem Impfbus: In Finkenberg werden nun auch Sonderimpfungen angeboten.Vergrößern des Bildes
Menschen stehen Schlange vor dem Impfbus: In Finkenberg werden nun auch Sonderimpfungen angeboten. (Quelle: René Denzer)

In Köln können Menschen im nächsten dicht besiedelten Stadtteil ohne Termin gegen Corona geimpft werden. Doch offenbar nehmen in Finkenberg nicht alle Anwohner das Angebot gleich gerne an.

Und sie sorgen für eine hohe Bevölkerungsdichte. 7.000 Menschen wohnen dort auf 0,64 Quadratkilometer. Auf den vollen Quadratkilometer aufgerundet, entspricht das in etwa 11.000 Menschen pro Quadratkilometer. "Wir haben es hier mit einem kleinen Sozialraum mit hoher Wohndichte zu tun", sagt Kölns Feuerwehrchef Christian Miller. Deswegen habe die Stadt nach Chorweiler und Meschenich, Finkenberg im Bezirk Porz als weiteren Stadtteil für eine Schwerpunktimpfaktion ausgemacht.

Für die sind einige schon früh auf den Beinen. Seit 7.30 Uhr ist Manuel vor Ort. Zweieinhalb Stunden vor dem eigentlichen Impfstart. Obwohl der 33-Jährige herzkrank ist, habe er bis dato keine Impfung bekommen. "Ich bin Handwerker, habe durch meinen Beruf viel Kontakt zu Menschen, deswegen will ich mich impfen lassen." Nicht nur für sich, sondern auch für seine Frau und sein Kind. Er ist froh, dass die Warterei für ihn nun ein Ende hat. In zwei Wochen, soll der Impfstoff voll wirken.

Die Organisation vor Ort klappe gut. Acht Ärzte und zehn medizinische Fachangestellte seien im Einsatz, sagt die leitende Impfärztin vor Ort, Janine Dröker. Hinzukommen noch 25 bis 30 weitere Helfer, die beim Aufbau, Informieren oder bei Sprachbarrieren helfen, fügt Sozialraumkoordinator Jochen Schäfer hinzu.

1.500 Dosen stehen bereit

Zwei von ihnen sind Ursula Kröger und Marit Dechow. Sie stehen an einem von mehreren Schaltern in einem extra bereitgestellten Container und versorgen die Menschen mit Informationen bevor es im Impfbus der Stadt den Pieks in den Arm gibt. Dazu gehört auch, um was für einen Impfstoff es sich handelt.

1.500 Dosen Johnson & Johnson stehen für die zweitägige Aktion bereit. Dieser Impfstoff muss nur einmal verabreicht werden. Das hilft bei solchen Schwerpunktaktionen, bei denen ausschließlich Personen ab 18 Jahren, die in bestimmten Straßen in Finkenberg wohnen, impfberechtigt sind.

Allerdings ist Johnson & Johnson nicht bei allen Impfwilligen gleichermaßen beliebt. Während einige Menschen, die in der Warteschlange stehen, die einmalige Impfung begrüßen, gibt es andere, die diesen Impfstoff komplett ablehnen. So ist einem Mitarbeiter einer Organisation, die persische, arabische Großfamilien und Roma-Familien betreut, aufgefallen, dass gerade die fehlen.

Von 28 Familien habe er lediglich eine ausmachen können, deren Mitglieder sich haben impfen lassen. "Die anderen sind fern geblieben", so der Mitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden will. Die Kritik: In bestimmten Bereichen hätte es mehr Aufklärungsarbeit gebraucht. Flyer und Plakate alleine reichten nicht.

Und tatsächlich: Am Ende des Montages wurden laut einer Stadtsprecherin nur 426 Menschen in Finkenberg geimpft.

Weitere Sonderimpfungen im Rechtsrheinischen

Eigentlich sollte die Impfaktion in Finkenberg schon zu einem früheren Zeitpunkt stattfinden. Doch damals fehlte es an Impfstoff. Den hat die Stadt Köln nun vom Land zur Verfügung gestellt bekommen. Insgesamt 5.500 Dosen, so Feuerwehrchef Miller.

Sind alle 1.500 Dosen in rechtsrheinischen Finkenberg verimpft, geht es auf der Schäl Sick im viel größeren Stadtteil Kalk weiter. Hier warten dann 4.000 Impfdosen auf Menschen, die in bestimmten Quartieren und Straßenzügen wohnen.

Rita Müller ist das dann mittlerweile egal. Zwar habe sie ihre Angst vor Spritzen nicht überwunden, aber der Piks habe gar nicht weh getan. Sie freue sich, dass sie in ihrem Heimatstadtteil geimpft worden sei. "Das ist super, ich freue mich sehr darüber."

Während sie die Aktion als Erfolg sieht, sind andere weniger euphorisch. Großfamilien, die man mit einer solchen Aktion ebenfalls erreichen wollte, habe man nicht erreicht, so der Mitarbeiter der Organisation, die entsprechende Familien mit betreut.

Verwendete Quellen
  • Beobachtungen und Gespräche vor Ort
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