Angriff auf Pressefreiheit? Kölner Weihbischof Puff empört Journalisten mit Goebbels-Vergleich
Ein Kölner Weihbischof sieht sich Kritik ausgesetzt, weil er in einem Videobeitrag ein Goebbels-Zitat scheinbar mit der Arbeit von Journalisten in Verbindung gebracht hatte. Doch so will er es nicht gemeint haben.
Neuer Ärger für das Erzbistum Köln: Der Deutsche Journalistenverband (DJV) kritisierte einen Vergleich des Kölner Weihbischofs Ansgar Puff, den er in einem Videobeitrag gebracht hatte. "Die Äußerungen von Weihbischof Puff zündeln an der Pressefreiheit und an der Akzeptanz des professionellen Journalismus in der Gesellschaft", sagte der DJV-Vorsitzende Frank Überall dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Puff hatte in einem Videobeitrag auf dem Kölner Bistumsportal "Domradio" über Fake News von Donald Trump gesprochen. In diesem Zusammenhang erwähnte er das dem Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels zugeschriebene Zitat "Man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen, dann wird sie auch geglaubt".
Anschließend sagte er, dass er immer genau hinschaue, wenn er in bestimmten Medien Woche für Woche das gleiche Thema finde. "Ich überlege, was dahinter stecken könnte, welche Agenda da verfolgt wird, denn ich weiß ja, Wiederholungen allein machen eine Aussage nicht automatisch wahr, auch nicht, wenn es um das angebliche Fehlverhalten von Bischöfen geht." Damit spielte Puff allem Anschein nach auf die Berichterstattung über Woelki an.
DJV: "Angriff an Journalisten"
Der DJV-Vorsitzende Überall sagte dazu, die legitime Berichterstattung professioneller Medien in eine Linie mit Goebbels und dem ehemaligen US-Präsidenten Trump zu stellen, sei "ein Angriff auf die professionellen Journalistinnen und Journalisten in Deutschland".
In einer schriftlichen Erklärung hat Puff mittlerweile klargestellt, dass er das Goebbels-Zitat nur auf Trump beziehe. "Sollte der Eindruck entstanden sein, ich hätte Journalisten und den heutigen Journalismus mit Goebbels vergleichen wollen, tut mir das aufrichtig leid und ich bitte dafür um Entschuldigung."
- Nachrichtenagentur dpa