"Karneval ist politisch" Carola Rackete spendet Geld des Karl-Küpper-Preises
Die Kapitänin Carola Rackete spendet das Preisgeld des ihr verliehenen Karl-Küpper-Preises an Menschen in Libyen. Die Karnevalisten in Köln hatten sie für ihre Mitmenschlichkeit ausgezeichnet.
Carola Rackete spendet die 10.000 Euro Preisgeld des Karl-Küpper-Preises an Menschen in Libyen. Der Preis war ihr von der Stadt Köln und dem Festkomitee Kölner Karneval verliehen worden. Rackete versteht die Auszeichnung als eine Positionierung Kölns und des Kölner Karnevals gegen die AfD: "Der Karneval ist wie jede Veranstaltung politisch", sagte sie am Montag in Köln.
Rackete war im Sommer 2019 mit 40 Migranten an Bord in den Hafen von Lampedusa eingefahren, obwohl die italienische Regierung dies verboten hatte. Sie wurde vorübergehend festgenommen. Der Streit mit dem damaligen Innenminister Matteo Salvini schlug international hohe Wellen.
Preis für Mitmenschlichkeit
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sagte zu Rackete: "Sie personifizieren für mich die ausgestreckte helfende Hand eines Europas der Mitmenschlichkeit."
Und auch für die Kölner Karnevalisten war ihre Aktion Grund genug, um sie als erste Person überhaupt mit dem neu gestifteten Karl-Küpper-Preis zu ehren. Damit sollen künftig besonderes Engagement und Zivilcourage ausgezeichnet werden. Karl Küpper (1905-1970) hatte als einer von wenigen Karnevalisten gegen den Nationalsozialismus Stellung bezogen und sich als Büttenredner über die braunen Machthaber lustig gemacht.
- Nachrichtenagentur dpa