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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Einschränkungen für Autofahrer Kölner Verkehrsachse soll Tempo 30 bekommen
Tempo 30, ein breiter Fahrradstreifen und weniger Unfälle: Eine neue Initiative will erneut Tempo 30 auf der Luxemburger Straße durchsetzen.
Auf der Luxemburger Straße soll bald Tempo 30 eingeführt werden. Das geht aus einem umfassenden Antrag hervor, den Grüne, SPD und Linke gemeinsam in der Bezirksvertretung Lindenthal beschließen wollen. Mit mehreren Maßnahmen wollen die Parteien nicht nur die Geschwindigkeit reduzieren, sondern auch das Unfallrisiko drastisch senken.
Am Montag (27. Januar) diskutiert die Bezirksvertretung über den Entwurf, der im Anschluss an den Verkehrsausschuss weitergeleitet werden soll. Eine Mehrheit gilt als wahrscheinlich, denn mit zwölf von 20 Sitzen haben Grüne, SPD und Linke ausreichend Stimmen für einen Beschluss. Die Pläne der drei Fraktionen sind umfassend.
Luxemburger Straße in Köln: Neue Tempo-30-Zone gefordert
Die Tempo-30-Zone soll im gesamten Straßenabschnitt eingerichtet werden, um die Luftqualität zu verbessern, Unfälle zu verhindern und den Lärm für Anwohner zu reduzieren. Mindestens einer der drei Faktoren ist laut Rechtsgrundlage notwendig, um die Einführung einer Tempo-30-Zone durchzusetzen. Um rechtssicher zu arbeiten, sollen gegebenenfalls entsprechende Gutachten in Auftrag gegeben werden.
Neben einer Tempo-30-Zone fordern die Antragssteller eine konfliktfreie Ampelschaltung, um das Staurisiko zu reduzieren. Außerdem sollen Fahrradspuren nach dem "Kölner Standard" eingeführt werden. Konkret bedeutet das: ein Fahrradstreifen in voller Breite einer Autospur und die Gewährleistung entsprechender Sicherheitsabstände.
Schwere Unfälle im Kölner Süden: Sofortmaßnahmen gefordert
Da es vor allem beim Abbiegen in den vergangenen Jahren teils schwere Unfälle gegeben hat, fordern SPD, Grüne und Linke den Abbau sogenannter "freilaufender Rechtsabbieger". Das sind Rechtsabbiegespuren, die unabhängig von Ampelphasen genutzt werden können, da sie nicht unmittelbar über eine Kreuzung führen.
Häufig kommt es an diesen Stellen aber zu Zusammenstößen mit Fußgängern und Radfahrern. Seit 2018 stehen deshalb alle "freilaufenden Rechtsabbieger" bei der Stadt auf dem Prüfstand. Neben dem Abbau bzw. der Absperrung dieser Spuren fordert der Antrag auch stärkere Kontrollen an roten Ampeln, bei unerlaubten Überholmanövern und an gefährlichen Abbiegestellen.
Luxemburger Straße: Tempo-30-Pläne überraschend gekippt
Sollte der Antrag beschlossen werden, muss er zunächst im Verkehrsausschuss diskutiert werden. Erst im Anschluss daran könnte der Rat über eine Einführung von Tempo 30 final entscheiden.
Ob die Pläne umgesetzt werden können, ist allerdings fraglich. Denn im Sommer 2024 wurde ein ähnlicher Vorstoß von Verkehrsdezernent Ascan Egerer von der Bezirksregierung einkassiert. Egerer hatte eine sofortige Einführung vom Tempo 30 mit einer Lärmreduzierung für Anwohner begründet. Die Gutachten, die Stadt damals vorlegte, stammten allerdings aus dem Jahr 2017. Die Bezirksregierung kippte das Vorhaben.
- Ratsinformationssystem der Stadt Köln
- Eigene Recherchen