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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln "Drei ganz wichtige Punkte" – aber Lemperle ist stinksauer
Der 1. FC Köln gewinnt zwar mit 1:0 gegen die SV Elversberg, verliert aber womöglich erneut Tim Lemperle. Dem Angreifer war nach dem Spiel nicht zum Feiern zumute.
Er war der Einzige, der am Samstag nach dem 1:0-Arbeitssieg über die SV Elversberg nicht mit den Fans feiern wollte. Trotz mehrfacher Aufforderung seiner Mitspieler weigerte sich Tim Lemperle in die Laola-Welle mit einzusteigen. Statt sich über die drei Punkte zu freuen, drehte der Stürmer vorzeitig ab und ging offensichtlich stinksauer in die Kabine.
Doch was war passiert? Der 22-Jährige wurde in der 67. Minute eingewechselt, nachdem er zum ersten Mal seit Mitte Dezember dem Kader angehört hatte. "Tim hat es in den Kader geschafft, aber wegen der Muskelverletzung wollten wir nichts riskieren. Es geht um seine Belastbarkeit", hatte Trainer Gerhard Struber vor dem Anpfiff bei "Sky" gesagt. Das Risiko war trotz der erst verhältnismäßig späten Einwechslung aber wohl zu groß.
1. FC Köln: Arbeitssieg gegen die SV Elversberg
Denn mit einer der letzten Aktionen des Spiels spürte Kölns bester Torjäger in dieser Saison (acht Treffer) erneut einen Stich im Oberschenkel. Dem FC droht damit erneut ein Ausfall Lemperles, der noch an diesem Wochenende genauer untersucht werden soll. Für den Stürmer wäre es der dritte muskulär bedingte Ausfall binnen sechs Wochen. Mitte Dezember zog sich Lemperle einen Muskelfaserriss zu, im Januar dann eine Zerrung.
Entsprechend getrübt war hinterher die Freude bei Lemperle, aber auch bei allen weiteren FC-Beteiligten trotz der zumindest für wenige Stunden zurückeroberten Tabellenführung.
Die Stimmen zum Spiel des 1. FC Köln
Gerhard Struber: "Es war ein Spiel, das uns viel abverlangt hat. Der Gegner hat schon einiges drauf und feiert frei von der Leber weg in ihrem Positionsspiel immer wieder Erfolge. Am Ende war es ein Arbeitssieg und du brauchst ein Stück weit Glück. Hinten heraus haben wir noch einmal einen Punch erlebt und hatten mehrere Impulse hintereinander, um das Spiel auf unsere Seite zu bekommen. Der Sieg ist wichtig für unser Selbstvertrauen. Es gibt einige Dinge, die wir sehr positiv mitnehmen, aber es gibt auch einiges zu verbessern."
SVE-Trainer Horst Steffen: "Glückwunsch an Gerhard und den FC zum Sieg. Wenn ich ein 1:0 für uns kommentieren würde, würde ich sagen: verdient. So ist es aber nicht passiert. Wir haben ein offenes Spiel gesehen. Wir hatten einige Ballverluste, aber auch Aktionen, mit denen wir das Spiel für uns hätten entscheiden können. Es ist schön zu sehen, dass wir voll da waren. Mit der Leistung bin ich zufrieden."
Dominique Heintz: "Jedes Spiel in der 2. Liga ist ein hartes Stück Arbeit. Wir haben uns gut reingekämpft. Die zweite Halbzeit war auch besser nach vorne, da haben wir uns mehr Torchancen erarbeitet. Das ein oder andere haben wir überstehen müssen, Elversberg spielt es sehr gut mit dem Ball. Wenn man das ganze Spiel sieht, finde ich, dass wir es verdient haben. Wir sind drangeblieben und haben gekämpft. Spitzenreiter, Spitzenreiter singen wir natürlich gerne mit den Fans, das tut immer gut. Es war heute von der Energie her schon viel besser als letzte Woche.“
Marvin Schwäbe: "Wir sind dran geblieben, haben an uns geglaubt und haben uns auch nach dem zurückgenommenen Tor nicht unterkriegen lassen. Wir haben weiter unseren Stiefel gespielt und waren am Ende erfolgreich. Es freut uns, jetzt wieder ganz oben zu stehen. Egal, wie – ein Sieg gibt immer mehr Selbstbewusstsein und eine breitere Brust."
Linton Maina: "Elversberg hatte ein, zwei Chancen. Aber wir haben sie auch nicht unterschätzt, sie haben mit die spielstärkste Mannschaft der Liga. Trotzdem haben wir es am Ende clever heruntergespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir uns durch die Aktionen, die wir hatten, ein wenig aufgebaut. Nach dem nicht gegebenen Tor haben wir uns gedacht, dass viel möglich ist, wenn wir den Ball hinter die Kette spielen. Wir schauen schon auf die Tabelle. Das ist die Region, wo wir hin und bleiben wollen. Das ist unser Anspruch. Ich habe der Mannschaft nach dem Spiel im Kreis gesagt, dass das der erste Sieg in der Hinrunde und damit der Startschuss war."
Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler: "Elversberg hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Mit dem aberkannten Tor ist bei uns noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Da hatte man den Eindruck, dass wir den Sieg unbedingt wollten. Das sind drei ganz wichtige Punkte. Ich habe aber auch vieles gesehen, das mir nicht gefallen hat. Wir müssen das jetzt knallhart analysieren. Die Jungs haben sich den Sieg erarbeitet und in den letzten 20 Minuten noch einmal richtig Mentalität gebracht."
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