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Köln: Demonstration gegen rechts mit rund 40.000 Teilnehmern


40.000 Menschen bei Demo
"Merz ist mitgemeint": Kölner protestieren nicht nur gegen AfD


Aktualisiert am 25.01.2025 - 17:26 UhrLesedauer: 2 Min.
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5.000 waren erwartet worden, rund 40.000 kamen: In Köln haben Tausende Menschen gegen rechts demonstriert. (Quelle: Christoph Reichwein/dpa)
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Bei einer Demo gegen rechts ziehen Tausende friedlich durch die Kölner Innenstadt: Sie kritisieren nicht nur die AfD, sondern auch Elon Musk und CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz.

Die AfD wird immer radikaler, die EU schottet sich gegenüber Geflüchteten ab, Friedrich Merz bedient sich der Rhetorik von rechtsaußen – doch die Kölner zeigen, dass sie damit nicht einverstanden sind. Tausende Menschen demonstrierten am Samstagmittag in der Innenstadt gegen rechts und setzten ein buntes und schrilles Zeichen für Toleranz.

Zu der Demonstration aufgerufen hatte das Bündnis "Köln stellt sich quer" aus Gewerkschaften, Kirchen, Parteien und Vereinen. Es beteiligten sich Familien mit Kindern, Studierende, Ältere, Jüngere, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund – ein Abbild der Gesellschaft. Etwa 40.000 nahmen nach Schätzungen der Polizei an dem lautstarken Protestzug mit Trommeln und Kochtöpfen durch die Innenstadt teil, obwohl nur etwa 5.000 Menschen erwartet worden waren.

Der Protest richtete sich nicht bloß gegen die AfD und ihre prominentesten Figuren. Einige Teilnehmende thematisierten Elon Musks Hitlergruß auf ihren Plakaten, andere hatten "Merz ist mitgemeint" darauf geschrieben. Der CDU-Kanzlerkandidat wurde recht häufig Ziel von Kritik: "Im Februar wählen, damit es kein beschissener Merz wird", war zu lesen. Ebenso: "Sofort Unterricht für Merz in Demokratie und Anstand!" Andere Plakate forderten, auf die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer zu hören, die im hohen Alter noch vor dem Faschismus warnt. Auch Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wurde mit einer derben Beschimpfung bedacht.

Das Motto der Demonstration lautete "5vor12 – Laut für Demokratie." Entsprechend der Uhrzeit zogen die Teilnehmenden am Mittag vom Heumarkt über die gesperrte Cäcilienstraße zum Neumarkt und über den Hohenzollernring zum Rudolfplatz. Auf der Abschlusskundgebung, die gegen 15.40 Uhr endete, sprach auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Viele Musikgruppen liefen mit oder begleiteten den Zug. Sambarhythmen und Popsongs waren am Neumarkt zu hören. Die Organisatoren hatten mit 5.000 Menschen gerechnet, der Polizei zufolge kamen mehrere Zehntausend. Von Störungen sei nichts bekannt, sagte eine Sprecherin am Nachmittag. Die Polizei sperrte hauptsächlich die umliegenden Straßen.

Kreativ unterwegs war Wao Hoffmann mit seinem T-Shirt von Storch Heinar – eine Persiflage auf eine rechte Klamottenmarke. Dazu trug er eine venezianische Schnabelmaske und einen Plüschpapagei in der Tasche. Das Motto war klar: "Nazis einen Vogel zeigen." Er sei aus Bergisch Gladbach nach Köln gekommen, sagte Hoffmann. "Wir sind ein Riesen-Team und setzen ein gemeinsames Zeichen, das die Welt sieht. Das halte ich für klug."

Wo Köln ist, ist der Karneval nicht weit. Jecke der StattGarde Colonia Ahoj und der Kölschen Kippa Köpp, einem jüdischen Karnevalsverein, beteiligten sich ebenfalls an der Demo. "Das widerspricht sich nicht: Wir finden, dass es Teil des Karnevals ist, sich zu gesellschaftlichen und politischen Fragen zu positionieren", sagte Volker Scholz-Goldenberg von den Kippa Köpp.

"Köln ist dafür bekannt, zusammenzustehen, wenn es ernst wird. Die Demo zeigt, dass immer eine große Mehrheit für Toleranz auf die Straße geht. Wir müssen gucken, was am Wahltag passiert", sagte er mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar. Und die StattGarde spielte das Lied vom Veedel, in dem alle Menschen zusammenstehen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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