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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Massive Gegenproteste? Rechtsextremist Martin Sellner plant Auftritt in Köln
Rechtsextremist Martin Sellner will offenbar wieder nach Deutschland kommen. Ein Telegram-Post des Österreichers verursacht viel Wirbel.
Der rechtsextreme Aktivist und Autor Martin Sellner plant offenbar wieder eine Tour durch Deutschland. Der Österreicher kündigte auf seinem offiziellen Telegram-Kanal an, im November unter anderem in Köln, Bremen und Berlin auftreten zu wollen. Wenige Stunden später war der Post, der t-online vorliegt, allerdings verschwunden.
"Diesmal will ich mich auf den Nordwesten konzentrieren [...]", schreibt Sellner in seinem Telegram-Kanal, dem mehr als 70.000 Menschen folgen. Der Rechtsextremist plane zudem Auftritte in der Nähe von Hamburg, Münster, Kiel und Rostock, heißt es in dem Beitrag weiter. In der Vergangenheit hatten Sellners Auftritte massive Gegenproteste verursacht.
Martin Sellner: Auftritt in Köln angekündigt – massive Gegenproteste?
Wo und wann Martin Sellner in Köln auftreten will, ist noch unklar. Der ehemalige Sprecher der "Identitären Bewegung" in Österreich kündigte lediglich an, dass seine "Lesereise" Ende November 2024 stattfinden werde. Sellner bat seine Follower auf Telegram, ihm mögliche Veranstaltungsorte zu nennen.
Warum der 35-Jährige die Ankündigung kurz nach Veröffentlichung wieder löschte, ist unklar. Auf der Plattform X kursierten allerdings weiterhin Screenshots der Ankündigung. Ein Account, der Sellners Postings kopiert und auf Telegram selbst veröffentlicht, teilte den Post wortgleich und mit einem Bild, das eine Person am Steuer eines Fahrzeugs zeigt.
Rechtsextremist Martin Sellner will in Köln auftreten – Großeinsatz der Polizei droht
Martin Sellners vergangene "Lesereise" in Deutschland löste im August unter anderem in Hessen, Baden-Württemberg und im Saarland größere Proteste aus. Sellner hatte zuvor angekündigt, Lesungen in Marburg, Pforzheim und Saarbrücken abhalten zu wollen. Mehrere Städte wehrten sich gegen mögliche Auftritte.
Bei Auftritten im hessischen Gladenbach und im saarländischen Borg hatte es starke Gegenproteste und größere Polizeieinsätze gegeben. Bei Pforzheim wurde eine Lesung Sellners abgebrochen, weil dem Österreicher kurzfristig ein Hausverbot in einem Gasthaus erteilt wurde.
Gegen Martin Sellner wurde im Frühjahr 2023 nach einer Rede bei dem sogenannten Geheimtreffen der AfD in Potsdam ein Einreiseverbot nach Deutschland verhängt. Dort soll über die massenhafte Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland gesprochen worden sein. Der Österreicher klagte im Eilverfahren gegen das Verbot und bekam recht, er darf seitdem wieder nach Deutschland reisen und hat keinerlei Einreisebeschränkungen.
- Eigene Recherchen