Vom Messdiener-Gruppenleiter missbraucht Frau verlangt Hunderttausende Euro vom Erzbistum Köln
Ein Missbrauchsopfer will Schmerzensgeld von der Kirche. Das ist bei Weitem nicht der einzige Fall dieser Art, mit dem sich das Erzbistum Köln beschäftigen muss.
Beim Erzbistum Köln ist eine Klage eingegangen: Ein Missbrauchsopfer fordert jetzt Schmerzensgeld. Das bestätigte eine Sprecherin des Erzbistums. Weitere Angaben zum Inhalt wollte sie nicht machen. Nach einem Bericht der "Kölnischen Rundschau" (Samstagsausgabe und Online) fordert die Klägerin 800.000 Euro, weil sie vor mehr als 30 Jahren als Kind von einem Messdiener-Gruppenleiter sexuell missbraucht worden war.
Täter nur auf Bewährung verurteilt
Die Klägerin habe bereits eine kirchliche Anerkennungsleistung erhalten. Der junge Mann sei 1998 wegen mehrerer solcher Delikte zu zwei Jahren Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt worden.
Nach den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche sehen sich die Bistümer zunehmend mit solchen Fällen konfrontiert. Im vergangenen Jahr hatte das Kölner Landgericht etwa einem Mann 300.000 Schadenersatz zugesprochen, der als Jugendlicher von einem inzwischen gestorbenen Priester missbraucht worden war.
Tochter eines Priesters fordert 830.000 Euro
In einem weiteren Fall, in dem das Opfer 830.000 Euro fordert, wird in Kürze das Urteil erwartet. Klägerin ist hier die frühere Pflegetochter eines Priesters, der wegen sexuellen Missbrauchs zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden ist. Das Kölner Landgericht machte aber bereits deutlich, dass es dieser Klage wenig Chancen einräumt.
- Nachrichtenagentur dpa