Am Aachener Weiher Tanzen verboten? Salsa-Partys lösen Debatte aus
Vor dem Museum für Ostasiatische Kunst treffen sich regelmäßig viele Kölner zum Salsa-Tanzen unter freiem Himmel. Doch damit soll bald Schluss sein. Die Kölner Lokalpolitik reagiert empört.
Wenn das Museum schließt, kommen die Tanzwütigen: In den Sommermonaten treffen sich regelmäßig bis zu 150 Kölner auf dem Gelände des Ostasiatischen Museums und tanzen Salsa mit Blick auf den Aachener Weiher.
Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, will das Ostasiatische Museum diese Tradition nun beenden. Man habe den Tänzern mitgeteilt, dass das Gebäude und die gesamte Museumsanlage mit der Insel im Teich "ein Gesamtkunstwerk" und daher nicht für sportliche Zwecke gedacht sei. Beim Ordnungsamt seien zudem Beschwerden über Lärmbelästigung eingegangen.
Museen als "Orte der Gemeinschaft"
Die Tanzszene befürchtet nun ein Verbot ihrer Salsa-Abende und bekommt im Kampf um Anerkennung Unterstützung aus der Lokalpolitik. Wie Brigitta von Bülow, kulturpolitische Sprecherin der Grünen, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" mitteilte, stünden die Salsa-Abende für ein Kölner Lebensgefühl. Museen sollten als "Orte der Gemeinschaft" solche Initiativen unterstützen und nicht unterbinden.
Die CDU plädierte für einen Kompromiss. Lärmbeschwerden von Anwohnern müsse nachgegangen werden, aber in einer Großstadt wie Köln ließe sich sicher ein anderer Ort zum Tanzen finden.
In der Opposition wird besonders die FDP sehr deutlich. "Wir sind verärgert und enttäuscht über die jüngsten Entwicklungen und die drohenden Einschränkungen für die Salsa-Szene in Köln. Diese Treffen sind ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in unserer Stadt und tragen zur Vielfalt und Lebendigkeit Kölns bei", schreibt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Volker Görzel, in einer Mitteilung.
- ksta.de: "Kölner Politiker kritisieren Umgang mit Salsa-Partys am Aachener Weiher" vom 30.08.2024
- Pressemitteilung der FDP-Fraktion vom 29.08.2024 (per E-Mail)