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Köln: Hier gibt es Döner mit Lamm und Rind – und so schmeckt es


Lamm und Rind statt Hähnchen und Kalb
Döner-Antrag bei der EU: So schmeckt das "Original"

MeinungVon Yannik Stracke

24.08.2024Lesedauer: 3 Min.
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Döner in BerlinVergrößern des Bildes
Ein Döner (Symbolbild): In Deutschland gelten schon jetzt strenge Vorgaben für das Produkt. (Quelle: Jens Kalaene/dpa/dpa-bilder)

Wenn es nach der "International Doner Federation" geht, darf der Name "Döner" künftig nur noch für Sandwiches mit Lamm oder Fleisch von ausgewachsenen Rindern benutzt werden. Einige Läden bieten das bereits an.

Wer in Köln einen Döner bestellt, wird meistens gefragt: "Hähnchen oder Kalb?" Das könnte bald vorbei sein. Wenn es nach der "International Doner Federation" geht, soll künftig nur noch Döner, in dem das Fleisch von Lämmern oder mindestens 16 Monate alten Rindern verwendet wird, auch als Döner bezeichnet werden dürfen. Sie hat einen Antrag gestellt, um den Döner als "traditionelle Spezialität" schützen zu lassen. Darüber muss nun die EU entscheiden.

Schon jetzt gelten in Deutschland strenge Vorgaben zu den Inhaltsstoffen von Döner. Darin darf beispielsweise nicht mehr als 60 Prozent Hackfleisch enthalten sein, es darf kein Paniermehl als Bindemittel und auch kein Geschmacksverstärker verwendet werden. Doch wo in Köln erhält man überhaupt einen Döner, der all diese Kriterien erfüllt? t-online hat sich auf die Suche nach dem "echten" Döner begeben, wie er vom Döner-Verband vorgesehen ist.

Bei der Recherche wird schnell klar, dass es gar nicht so einfach ist, überhaupt einen Imbiss zu finden, der Döner mit Lamm- oder Rindfleisch anbietet. Die Verkäufer von "Alis Döner" am Neumarkt und "Dicle Grill" gegenüber vom Bahnhof Mülheim beteuern im Gespräch mit dem t-online-Reporter gar, in Deutschland sei es überhaupt nicht möglich, echten Lamm-Döner zu bekommen. Das sei schlichtweg zu teuer. Wo Lamm auf der Karte stehe, sei tatsächlich nur wenig Lammfleisch enthalten.

Hier gibt es die "traditionelle Spezialität" schon

t-online hat dennoch ein paar Dönerläden gefunden, die Lamm- oder Rindfleisch anbieten:

  • "Alis Döner" (mehrere Filialen): "Alis Döner" ist eine Kette mit mehreren Filialen, darunter auch eine in Mülheim auf der Frankfurter Straße unweit des Wiener Platzes. Dort gibt es "Steak Döner" mit Rindfleisch zum Preis von acht Euro. Es wird damit geworben, dass nur hochwertiges Fleisch und kein Geschmacksverstärker verwendet werde. Im Geschmackstest kann der "Steak Döner" jedoch nicht so recht überzeugen, dafür ist er zu trocken. An der Sauce ist hier offensichtlich gespart worden. Zudem ist das Fleisch recht fettig und erfüllt geschmacklich nicht die Erwartung, die durch den recht hohen Preis geweckt wird. Trotzdem: Viele Kunden sind offenbar bereit, den Preis zu zahlen, der Laden ist gut besucht.
  • "Nimet Grill" (mehrere Filialen): Wenn man bei Google nach Lamm-Döner in Köln sucht, stößt man schnell auf den "Nimet Grill". Tradition hat "Nimet" auf jeden Fall, schließlich besteht die Kette, zu der eine Filiale in der Kalker Hauptstraße und eine in der Bonner Straße gehören, schon seit 1978. In der Kalker Filiale (in der Nähe der "Köln Arcaden") steht "Drehspieß" mit Lammfleisch zum Preis von 6,50 Euro auf der Karte. Positiv hervorzuheben ist das Fladenbrot von der hauseigenen Bäckerei. Auch das Fleisch ist durchaus lecker, das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.
  • "Mevlana" (Keupstraße): Bei "Mevlana" gibt es drei verschiedene Dönerspieße mit Lamm-, Kalb- und Hähnchenfleisch. Der Lammdöner kostet sieben Euro. Der Geschmackstest überzeugt, lediglich die Sauce ließ zu wünschen übrig.
  • "Doy Doy" (Keupstraße): Der Lamm-Döner kostet hier 7,50 Euro. Dafür bekommt man einen guten Döner, den man allerdings nicht im Restaurant essen darf.

Fazit: Mangelnde Transparenz, hohe Preise

Es ist also durchaus möglich, in Köln Döner mit Lammfleisch zu bekommen. Wie hoch der Anteil des Lammfleischs jeweils ist, wird jedoch häufig nicht transparent gemacht. Ein Ärgernis für Kunden ist auch, dass der Dönerpreis in den letzten Jahren gestiegen ist. Dass man sieben bis acht Euro für einen Döner zahlen muss, ist bereits Normalität. Die Forderung der "International Doner Federation", dass im Döner nur noch Lamm- oder Rindfleisch verwendet werden solle, würde den Preis wahrscheinlich noch höher treiben – und dazu führen, dass viele Dönerbuden auf alternative Bezeichnungen wie "Sandwich" oder "Drehspieß" umsteigen müssten, wie es bereits einige Inhaber getan haben.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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