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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aktivisten kamen durch Zaun Klimaprotest: "Eine Mauer ist keine Lösung"
Erneut haben Aktivisten der "Letzten Generation" den Flugbetrieb am Köln-Bonner Flughafen lahmgelegt. Trotz umfassender Sicherheitsmaßnahmen des Flughafens gelang ihnen der Zugang zum Rollfeld.
Am Donnerstagmorgen ging auf dem Köln-Bonner Flughafen für mehrere Stunden nichts mehr. Aktivisten der "Letzten Generation" hatten sich illegaler Weise Zugang zum Rollfeld des Airports verschafft und sich festgeklebt. Nach Angaben der Polizei gelangten sie durch ein Loch im Zaun auf das Gelände.
Die Methode der Aktivisten ist dabei nicht neu. Bereits Ende Juli konnten auf diesem Wege fünf Mitglieder der "Letzten Generation" auf die Start- und Landebahn gelangen und sich dort festkleben. Doch wie ist das so einfach möglich?
Das 1.000 Hektar große Gelände des Köln-Bonner Flughafens ist durch einen 19 Kilometer langen Maschendraht geschützt. Bei ihrer Aktion Ende Juli hatten die Klimaaktivisten den Zaun mit einfachem Werkzeug durchtrennen können. So vermutlich auch am Donnerstag.
Mehrstufiges Sicherheitskonzept zum Schutz
Die Zaunanlage sei die erste Linie eines mehrstufigen Sicherheitskonzeptes, erklärt Isabelle B. Polders, Sprecherin des Flughafenverbands ADV, auf Anfrage von t-online. Dieser sei durch Videokameras, Bewegungsmelder und Kontakte extra geschützt. Außerdem werde die Anlage regelmäßig von Sicherheitskräften bestreift. Eine Mauer sei laut Polder keine Lösung: "Ein Flughafen ist kein Hochrisikotrakt. Zudem leben wir in Deutschland in einer Demokratie und gehen nicht automatisch vom Bösen im Menschen aus".
- Nach Klebeaktion: Darum hat der Köln-Bonner Airport bisher nicht geklagt
Sie betonte, dass das Sicherheitskonzept des Flughafens funktioniere, was daran zu erkennen sei, wie schnell die Störaktionen der Klimaaktivisten beendet würden. Sobald Aktivisten das Flughafengelände illegaler Weise betreten, werde der Luftverkehr eingestellt, um Mitarbeiter und das Personal zu schützen. Anschließend werden die Personen detektiert, also ausfindig gemacht.
"Sind die Personen auf dem Gelände gefunden worden, werden sie umgehend festgesetzt und entfernt", erläutert Polders weiter. Der Köln-Bonner Flughafen halte sich mit seinem Sicherheitskonzept an nationale und europäische Richtlinien, so wie alle Flughäfen in Deutschland.
- Gespräch mit Isabelle B. Polders, Sprecherin des Flughafenverbands ADV