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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kölner Verletzungspech "Macht uns nachdenklich": Dem FC droht der nächste Ausfall
Der 1. FC Köln hat nach der Generalprobe gegen Udinese Calcio einen weiteren verletzten Spieler in seinen Reihen. Jacob Christensen erlebte bittere vier Minuten.
Bei allen positiven Eindrücken bleibt dem 1. FC Köln in der Vorbereitung auf die neue Saison auch das Verletzungspech treu. Nachdem sich zuletzt schon Max Finkgräfe und Florian Kainz in Testspielen derart schwer verletzt hatten, dass sie dem Zweitligisten rund zwei Monate fehlen werden, erwischte es Samstag gegen Udinese Calcio (3:2) nun Jacob Christensen.
Nach 80 Minuten war der Däne für Eric Martel eingewechselt worden – nach 84 Minuten humpelte er wieder vom Platz. Christensen musste dabei von Mannschaftsarzt Peter Schäferhoff und Physiotherapeut Christian Osebold gestützt werden. Zuvor hatte er im Mittelfeld einen Konter unterbinden wollen, sein Gegenspieler hatte sich um ihn gedreht und der 23-Jährige war mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden gegangen – hatte sich in dieser Aktion am Knie verletzt.
Struber: "Hat nicht gut ausgeschaut"
Der nur vierminütige Einsatz könnte eine lange Ausfallzeit nach sich ziehen, die anschließenden Worte von Gerhard Struber ließen nichts Positives vermuten. "Das hat nicht gut ausgeschaut", äußerte sich der FC-Trainer bedrückt und kündigte aufklärende Untersuchungen an: "Um zu wissen, wie schwer die Verletzung ist, brauchen wir sicherlich ein Bild, aber der erste Eindruck macht uns sehr nachdenklich."
Am Sonntagnachmittag reisen die Kölner aus Bad Waltersdorf wieder in die Domstadt, im Anschluss an die Rückkehr aus dem Trainingslager dürfte es für Christensen so schnell wie möglich in die MRT-Röhre gehen. "Wir hoffen trotzdem, dass es nicht allzu schlimm ist", übte sich Struber in Optimismus.
Doch es muss befürchtet werden, dass Christensen das FC-Lazarett vergrößert. Zu diesem zählen bereits Linksverteidiger Max Finkgräfe, der sich im Test gegen St. Truiden einen Innenbandanriss zugezogen hatte, sowie Florian Kainz, der sich gegen Viktoria Köln am Sprunggelenk verletzt hatte. Der Österreicher soll sechs bis acht Wochen ausfallen, Finkgräfe definitiv acht Wochen.
Christensen kann nicht auf Keller-Kritik antworten
"Es gibt immer Restrisiko, wenn man sehr intensiv in die Spiele reingeht", kommentierte Struber am Samstag das neuerliche Kölner Verletzungspech, das für Christensen den Tiefpunkt eines ohnehin unglücklichen Sommers darstellte. Denn im Rahmen des Trainingslagers in der Steiermark hatte der Neuzugang der vergangenen Saison schon Kritik von Sportchef Christian Keller über sich ergehen lassen müssen.
"Ich hatte mir erhofft, dass er in der Vorbereitung deutlichere Schritte nach vorne macht. Jacob kann mehr, als er bisher gezeigt hat", hatte der FC-Geschäftsführer probiert, den Sechser anzustacheln. Christensen, der unabhängig von seiner Diagnose keine Aussichten auf einen Stammplatz hat, stimmte Keller zu. Bis er eine Antwort auf dem Rasen liefern kann, könnte nun allerdings einige Zeit vergehen.
Bei der Generalprobe gegen Udinese Calcio von vornherein nicht mit dabei war Rasmus Carstensen, der aufgrund nicht näher benannter Knieprobleme pausierte. Beim zweiten FC-Dänen soll es sich jedoch nur um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt haben. Mark Uth war ebenfalls nicht für den Test gegen die Italiener eingeplant, er wartet noch auf den ersten Einsatz nach seiner individuell gesteuerten Vorbereitung.
- Geissblog