Ehemaliger Kölner Generalmusikdirektor Nach Belästigungsvorwürfen: SWR steht weiter hinter Roth
Gegen den ehemaligen Kölner Generalmusikdirektor Roth gibt es Vorwürfe der sexuellen Belästigung. Nach einer internen Prüfung geht es für ihn beim SWR weiter.
Der SWR hält an der Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Kölner Generalmusikdirektor Francois-Xavier Roth fest. Der französische Dirigent soll wie geplant zum Beginn der Spielzeit 2025/2026 die Leitung des SWR Symphonieorchesters übernehmen, wie der Sender unter Verweis auf die Ergebnisse einer internen Prüfungskommission mitteilte. Roth war wegen Vorwürfen um sexuelle Belästigung in die Kritik geraten.
Zuvor hatte die Stadt Köln ihre Zusammenarbeit mit Roth beendet. Mehr dazu lesen Sie hier.
SWR entlastet Dirigent Roth
Die Prüfung beim SWR habe ergeben, dass es keine Meldungen von Mitarbeitenden gegeben habe, die sich durch das Verhalten von Roth belästigt oder benachteiligt gefühlt hätten, teilte der Südwestrundfunk mit. Die Prüfung habe sich unter anderem auf die Jahre 2011 bis 2016 bezogen, in denen Roth Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg gewesen sei.
Sexuelle Übergriffigkeit werde nicht toleriert, so Anke Mai, SWR Programmdirektorin Kultur, Wissen und Junge Formate. Es sei aber auch wichtig, dass Menschen eine zweite Chance erhalten, wenn sie ein Fehlverhalten eingestehen und Konsequenzen daraus ziehen.
Entschuldigung per Mitteilung
Roth entschuldigte sich laut Mitteilung. "Ich sehe ein, dass ich in der Vergangenheit im Umgang mit Musikerinnen und Musikern Fehler gemacht habe." Bereits seit geraumer Zeit arbeite er mit externer Hilfe an sich selbst.
Als designierter Chefdirigent soll er erstmals bei den Pfingstfestspielen in Baden-Baden Ende Mai und Anfang Juni 2025 auf der Bühne stehen, wie ein Sender-Sprecher erklärte. Seinen Posten als Leiter des Orchesters soll er dann im September antreten.
Die Vorwürfe gegen Roth waren von der französischen Zeitung "Le Canard enchainé" enthüllt worden. Er soll demnach anzügliche SMS-Nachrichten an Musikerinnen und Musiker verschickt haben.
- Nachrichtenagentur dpa