Köln: Projekt "Narwali" – Kinder lernen Schwimmen im Übersee-Container

Jedes fünfte Grundschulkind in NRW kann nicht schwimmen. "Narwali", ein mobiles Schwimmbad, soll in Köln Abhilfe schaffen.

Ausgefallene Schwimmkurse während der Corona-Pandemie, Kommunen, die die Kosten für Schwimmbäder nicht mehr tragen können und nicht zuletzt Familien, die sich den Eintritt ins Schwimmbad nicht leisten können – es gibt viele Gründe dafür, dass in NRW knapp 20 Prozent der Grundschulkinder nicht schwimmen können. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) aus dem Jahr 2022.

Das Programm "Narwali" der Landesregierung will das ändern: Kinder sollen an ihrem Wohnort und kostenlos Schwimmen lernen können. Vor der Gemeinschaftsgrundschule Riphahnstraße in Chorweiler wurde deshalb vergangene Woche ein mit 38.000 Litern Wasser gefüllter Übersee-Container aufgestellt.

Der Container soll bis zum 15. September in Chorweiler bleiben, bei Bedarf werde der Zeitraum verlängert, teilt die Stadt Köln mit. Der rund 15 mal drei Meter große Container enthält ein etwa zwölf Meter langes und 2,80 Meter breites Schwimmbecken, in dem Gruppen von bis zu zwölf Kindern von Trainern an das Schwimmen herangeführt werden. Ein zweiter Container – zwölf Meter lang und 2,5 Meter breit – ist als Umkleide ausgestattet und unmittelbar mit dem Schwimmcontainer verbunden.

Drei weitere Standorte geplant

Die Kosten für die Überwachung der Wasserqualität und für die tägliche Reinigung der Container trägt die Stadt Köln. Alle weiteren Kosten, unter anderem das Gehalt für die Schwimmlehrer, übernimmt das Land NRW.

Der Container in Chorweiler soll nicht nur von der Gemeinschaftsgrundschule Riphahnstraße, sondern auch von den Katholischen Grundschulen Balsaminenweg und Lebensbaumweg, der Gesamtschule Chorweiler, umliegenden Kindertagesstätten und weiteren Kooperationspartnern des Familiengrundschulzentrums genutzt werden.

In der zweiten Jahreshälfte startet dann ein zusätzlicher Schwimmcontainer, der an drei weiteren Kölner Grundschulen für jeweils vier Wochen Station macht. Folgende Grundschulen sollen davon profitieren:

• Gemeinschaftsgrundschule Lustheider Straße in Vingst
• Gemeinschaftsgrundschule Buschfeldstraße in Holweide
• Gemeinschaftsgrundschule Ketteler Straße in Meschenich