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Katrin Vernau: Das ist die Vision der neuen WDR-Intendantin in Köln


Neue Intendantin
Das ist Katrin Vernaus Vision für den WDR

Von t-online, lis

Aktualisiert am 27.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Katrin Vernau: Sie kritisiert ihre Vorgängerin.Vergrößern des Bildes
Katrin Vernau (Archivbild): Die 51-Jährige wurde am Donnerstagnachmittag zur neuen WDR-Intendantin gewählt. (Quelle: Christian Ditsch/imago-images-bilder)
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Bei der Intendantenwahl in Köln setzt sich die derzeitige Verwaltungsdirektorin durch. Ihr Wahlprogramm stellte sie unter das Motto "Mut".

Katrin Vernau ist Kummer gewohnt. Als Interims-Intendantin beim RBB habe sie im September 2022 "keine vier Stunden" nach ihrer Wahl "einer Wand aus Wut, Aufruhr, Sorge und Verletztheit und Ablehnung" gegenübergestanden, berichtete die derzeitige Verwaltungsdirektorin des WDR am Donnerstagnachmittag bei ihrer offiziellen Vorstellung vor dem WDR-Rundfunkrat. Der wählte sie wenig später zur neuen Intendantin, die 2025 auf Tom Buhrow folgen wird.

Beim WDR, dem größten Sender der ARD, ist die Lage nicht so ernst wie beim RBB. Trotzdem, so Vernau, müsse man "sehr grundsätzliche Fragen beantworten, Fragen, die übers Programm hinausgehen". Wie der Medien-Branchendienst "DWDL" in einem Live-Ticker aus der Rundfunkratssitzung berichtet, habe Vernau ihr Wahlprogramm unter den Oberbegriff "Mut" gestellt und acht Punkte genannt, in denen sie mehr Mut beweisen wolle als ihre Vorgänger.

  • Regionalität: Diesen Bereich will Vernau finanziell stärken, um näher an den Menschen in NRW zu sein.
  • Meinungsbildung: Vernau möchte dem Publikum mehr Gelegenheit bieten, sich eine eigene Meinung zu bilden. "Die Menschen spüren, wenn sie belehrt werden sollen oder wenn Realität nur aus einem Blickwinkel beleuchtet wird. Wir sind keine Oberlehrer", wird sie bei "DWDL" zitiert.
  • Recherche: Vernau plädiert für mehr Recherche jenseits der Tagesaktualität.
  • Konstruktiver Journalismus: Neben Kritischem müsse man auch stärker das Positive im Programm abbilden.
  • Aktive Gestaltung der ARD-Reformen und Absicherung der WDR-Finanzierung: Dazu braucht es laut Vernau eine Intendantin, die in der Lage ist, "zu erkennen, welche Strukturen uns wirklich strategiefähiger und wirtschaftlicher machen".
  • Mehr Transparenz: Der WDR soll laut Vernau künftig klarer kommunizieren, wofür das Geld ausgegeben wird.
  • Öffnung: Vernau will nach eigenen Angaben Kooperationen ausbauen, mit der privaten Medienwirtschaft, mit Verbänden oder Kulturinitiativen.
  • Personal: Vernau wünscht sich, dass Produzenten und Kreative mit ihren Konzepten zuerst zum WDR kommen.

Vernau wurde für sechs Jahre als neue Intendantin gewählt. Die Amtsperiode läuft vom 1. Januar 2025 bis zum 31. Dezember 2030. Als Intendantin leitet sie den WDR. Sie trägt außerdem die Verantwortung für die Programmgestaltung und für den gesamten Betrieb der Anstalt.

Vernaus Vita: Unternehmensberaterin und Uni-Kanzlerin

Vernau studierte Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule St. Gallen und an der Columbia Business School. Von 1997 bis 2002 arbeitete sie als Beraterin bei der Unternehmensberatung Roland Berger. 2002 promovierte sie an der Universität Potsdam. Von 2002 bis 2005 arbeitete sie als Kanzlerin der Universität Ulm, gründete 2005 zusammen mit zwei Partnern das Unternehmen BLV Consult und war von 2006 bis 2012 als Kanzlerin der Universität Hamburg tätig, wo sie einstimmig für eine zweite Amtszeit wiedergewählt wurde.

Von 2012 bis 2014 war sie Partnerin bei "Roland Berger". Seit 2015 ist sie, inzwischen in zweiter Amtszeit, Verwaltungsdirektorin des WDR. Von 2022 bis 2023 war sie interimsweise Intendantin beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Für diese Zeit war sie beim WDR beurlaubt. Seit Herbst 2023 arbeitet sie wieder als Verwaltungsdirektorin beim WDR.

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