Countdown zur EM So laufen die Vorbereitungen in den Kölner Fanzonen
Am Freitag beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Das erste Spiel in Köln findet ebenfalls am Wochenende statt. Die Stadt bereitet sich vor.
An einem wolkenverhangenen Mittwochnachmittag sitzt eine ältere Frau auf einer Parkbank unweit des Tanzbrunnens in Köln-Deutz und schüttelt den Kopf. "Ich frage mich, wie die das ganze Zeug hier wieder wegschaffen wollen", sagt sie und deutet auf einen Traktor vor ihr. Aus dem Anhänger des Traktors werden in regelmäßigen Abständen größere Mengen Sand auf den hellen Kies abgeladen, den Mitarbeiter der Stadt mit Fächerrechen verteilen.
Am Freitag beginnt die Fußball-EM mit dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland. Dann wird auch das Public Viewing am Heumarkt eröffnen. Hier sollen bis zu 12.500 Zuschauer die Spiele auf drei 36 Quadratmeter großen Bildschirmen verfolgen. Begleitet wird das Ganze von Live-Musik und einem Bühnenprogramm.
Kurz vor der Eröffnung herrscht am Tanzbrunnen allerdings noch gähnende Leere. Direkt neben der Location befindet sich die "Football Experience". Ein Bereich, in dem Besucher und Besucherinnen auf drei Rasenspielfeldern, einem Kunstrasen-Soccer-Court sowie weiteren Aktionsflächen die Möglichkeit haben, sich selbst sportlich zu betätigen. Aber auch hier finden momentan noch Aufbauarbeiten statt. Das Gelände ist abgesperrt.
EM 2024: Kurze Wege in Köln
Die Fußball-EM in Köln wirbt vor allem mit kurzen Wegen. Und tatsächlich sind alle Locations, in denen sich die EM erleben lässt, fußläufig in circa 15 Minuten voneinander zu erreichen. In der Domstadt ist vor allem die Fanzone auf dem Heumarkt die zentrale Anlaufstelle für die Besucher aus aller Welt. Auf einer Fläche von rund 3.700 Quadratmetern können hier bis zu 7.500 Menschen gemeinsam feiern und die Spiele der EM verfolgen – auf insgesamt drei Bildschirmen. Am Heumarkt werden alle Partien der Europameisterschaft übertragen.
Zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel ist hier von großer Fußball-Euphorie allerdings noch wenig zu spüren. Der Fan-Zonen-Bereich auf dem Heumarkt ist noch umzäunt, lediglich Mitarbeiter haben Zugang zum Gelände. Wirft man einen kurzen Blick über den Zaun, sieht man, dass noch einige Aufbauarbeiten zugange sind. Kabel werden verlegt, Laster ausgeladen. Und auch der Bildschirm außerhalb des eingezäunten Geländes zeigt noch ein Testbild.
Kaum wahrnehmbare Fußball-Euphorie am Heumarkt
In den umliegenden Gaststätten und Cafés herrscht ebenfalls noch keine EM-Stimmung. Lediglich an einer Gaststätte in Rhein-Nähe zieren mehrere Deutschland-Flaggen die Fenster. Angereiste Touristen fotografieren die Fan Zone und fragen höflich nach den Öffnungszeiten. Wahrscheinlich auch, weil keine EM-Mannschaft in Köln nächtigt, sind zwei Tage vor der Eröffnung keine großen Fangruppen am Heumarkt anzutreffen.
Gut möglich, dass sich das noch ändert. Spätestens bis zum nächsten Mittwoch. Denn dann trifft am 19. Juni trifft die schottische Nationalmannschaft auf die Schweiz. Und davor ist vor dem Spiel in Köln ein gut zwei Kilometer langer Marsch der Fan-Vereinigung Association of Tartan Army Clubs (ATAC) von der S-Bahn-Station Technologiepark zum Stadion geplant, 30 Dudelsackbläser inklusive.
- Reporter vor Ort
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa