Massives Problem So will die Stadt Obdachlosigkeit bekämpfen
Köln belegt den Spitzenplatz bei der Wohnungs- und Obdachlosigkeit in NRW. Nun reagiert die Stadt mit einem Hilfskonzept.
Diese Zahlen sprechen für sich: 12.580 Wohnungslose gab es im Jahr 2022 in Köln. Die Domstadt ist damit mit großem Abstand der traurige NRW-Spitzenreiter der Auswertung, Platz zwei belegt Duisburg mit "nur" knapp 5.000 Wohnungslosen. Eine Statistik für 2023 ist erst im Juni 2024 zu erwarten.
Auch wenn Wohnungslose nicht zwingend Obdachlose sind, sondern teilweise durchaus in Hilfsstellen untergebracht sind, häuft sich unter ihnen auch eine Dunkelziffer konstant auf der Straße lebender Menschen. Diesem Problem will die Stadt Köln nun mit einem neuen Konzept begegnen, das am 21. März im Stadtrat beschlossen werden soll.
Nachtcafé und Case-Management
Ziel des neuen "Hilfesystems für Menschen in Wohnungsnotsituationen" sei es, "alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die besonderen sozialen Schwierigkeiten der Menschen zu beseitigen, zu mildern oder zu verhindern", so die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung.
Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen aus dem Konzept gehören unter anderem:
- ein Nachtcafé als geschützter Rückzugsraum für obdachlose Menschen, die die Regelangebote einschließlich Notschlafstellen nicht annehmen können
- ein sogenanntes Case-Management mit dem Ziel, Menschen in komplexen Lebenslagen mit Leistungen zu unterstützen
- eine soziale Wohnraumagentur, die Menschen in Notunterkünften oder Obdachlosigkeit den Zugang zum regulären Wohnungsmarkt ermöglichen soll
Außerdem will die Stadtverwaltung bestehende Angebote ausbauen, wie etwa das Projekt "Housing First", das bisher schon mehr als 20 Menschen aus der Obdachlosigkeit in ein festes Mietverhältnis gebracht hat, oder bei der Hilfe für EU-Einwanderer ohne Zugang zu den sozialen Sicherungssystemen.
- Pressemitteilung der Stadt Köln vom 28. Februar 2024 (per E-Mail)