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Köln: Basilika St. Ursula – die Legende der Knochen von 11.000 Jungfrauen


Mitten in Köln
Grausame Legende: Liegen hier Knochen von 11.000 Jungfrauen?

Von t-online, snh

Aktualisiert am 28.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Die Goldene Kammer in der Basilika St. Ursula (Archivbild): In der Kirche beherbergt dutzende Gebeine.Vergrößern des Bildes
Die Goldene Kammer in der Basilika St. Ursula (Archivbild): Die Kirche beherbergt Dutzende Gebeine. (Quelle: Stefan Ziese/imago-images-bilder)
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Die Basilika St. Ursula birgt ein dunkles Geheimnis: Lange sagte man in Köln, dass in der Goldenen Kammer die Gebeine von 11.000 Jungfrauen zu sehen seien. Was stimmt.

Die Basilika St. Ursula liegt versteckt zwischen Eigelstein und Hauptbahnhof. Sie ist der heiligen Märtyrin Ursula und ihren Gefährtinnen geweiht – und birgt ein dunkles Geheimnis. Die Goldene Kammer der katholischen Kirche ist gefüllt mit menschlichen Knochen.

Der Sage nach handelte es sich bei Ursula um eine britische Prinzessin, die mit 11.000 jungfräulichen Dienstmädchen im Jahr 300 n. Chr. auf Pilgerfahrt ging. Wobei die Anzahl der Jungfrauen fragwürdig ist.

Vielmehr gehen Experten heute davon aus, dass ursprünglich elf Dienstmädchen Ursula begleiteten und die Zahl 11.000 durch einen späteren Lesefehler entstand.

St. Ursula wird zur Schutzpatronin Kölns

Der Erzählung nach soll Ursula, für die es keine historischen Belege gibt, vor den Toren Kölns mit ihrem Gefolge von Hunnen überfallen worden sein, die die Stadt einnehmen wollten. Während ihre Gefährtinnen geköpft wurden, wurde St. Ursula mit einem Pfeil erschossen, weil sie den Hunnenkönig Attila nicht als Mann nehmen wollte.

Die getötet Ursula erschien darauf Attila im Traum, woraufhin dieser so viel Angst bekam, dass er Köln verschonte. Ursula galt von dort an als Schutzpatronin der Stadt. Gebeine der Jungfrauen sollen später im Jahr 1155 in einem Massengrab in Köln gefunden worden sein. Die vielen Knochen, die heute in der Kirche zu sehen sind, sollen jedoch von einem Friedhof stammen, der die Kirche einst umgab.

Die damals schon bestehende Basilika wurde erweitert, um die Knochen der Märtyrerinnen unterzubringen. Sie finden bis heute in der Goldenen Kammer der Kirche Platz, die auch als Schreckenskammer bezeichnet wird. Sie gilt als größter Aufbewahrungsort für ausgegrabene Gebeine nördlich der Alpen. Die Wände der Kammer sind mit Knochen bedeckt, die den Satz: "Heilige Ursula, bitte für uns" darstellen. Außerdem sind Dutzende Schädel zu finden, die zum Teil mit Diademen und Kränzen geschmückt sind.

Sage im Kölner Wappen abgebildet

Die Sage findet sich auch im Wappen der Stadt Köln wieder. Während die drei Kronen für die Heiligen Drei Könige stehen, deren Gebeine im Kölner Dom liegen, stehen die elf Flammen im Wappen für die getöteten Märtyrerinnen.

Die Basilika St. Ursula ist am Ursulaplatz 4 zu finden. Die gesamte Kirche, inklusive der Goldenen Kammer sowie der Schatzkammer, ist von dienstags bis samstags zwischen 10 und 12 sowie zwischen 15 und 17 Uhr geöffnet.

Sonntags sind Besichtigungen zwischen 15 und 17 Uhr auf Anfrage möglich. Die genauen Öffnungszeiten können auf der Website "Katholisch in Köln-Mitte" eingesehen werden. Der Eintritt zur Goldenen Kammer kostet zwei Euro, ermäßigt ist eine Besichtigung für einen Euro möglich.

Verwendete Quellen
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