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Nach Rausschmiss aus Prinzengarde: Präsident äußert sich zu Karnevalseklat


Eklat beim Karneval in Sankt Augustin
Nach Rauswurf: Präsident bekomme Morddrohungen

Von t-online, fe, nfr

Aktualisiert am 17.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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Junge Mädchen bei einer Karnevalssitzung (Archivbild): In Sankt Augustin kam es zum Skandal. (Quelle: Karl Banski/imago-images-bilder)

Eklat bei einer Karnevalssitzung in Sankt Augustin: Der Präsident der Prinzengarde sprach anzüglich über ein kleines Mädchen, nun äußert er sich zu dem Vorfall.

Am vergangenen Samstag hat der Präsident der Prinzengarde Sankt Augustin einen Eklat hervorgerufen. Wie zunächst die "Kölnische Rundschau" in ihrer Rhein-Sieg-Ausgabe berichtete, hat der Präsident anzügliche Bemerkungen über ein Mädchen im Grundschulalter getätigt – mitten auf der Bühne bei einer Karnevalssitzung in der Aula der Realschule Niederpleis.

Der "Kölnischen Rundschau" liege ein Mitschnitt des Auftritts vor, mittlerweile kursieren die Aufnahmen auch in den sozialen Medien. Auch das Prinzenpaar der Stadt und der Bürgermeister von Sankt Augustin haben Stellung zu dem Vorfall bezogen. Die Prinzengarde hat sich am Dienstagabend von ihrem Präsidenten getrennt, wie sie in einem Statement bekannt gibt.

"Harmloser Spaß" – Präsident äußert sich zu den Vorwürfen

Der nunmehr ehemalige Präsident der Sankt Augustiner Prinzengarde, der auch als Moderator der Veranstaltung fungierte, sagte unter anderem zu dem jungen Mädchen gesagt: "Endlich kann ich mal mit dir knutschen, ohne dass deine Mama mit mir schimpft." Auch sagt er, dass das Mädchen "besser knutschen" könne "als ihre Mutter", "die einen ordentlichen Zungenschlag" habe. Gegenüber der "Kölnischen Rundschau" und "Radio Bonn/Rhein-Sieg" räumte der Präsident die Aussagen ein.

Der Präsident selbst sagte der Deutschen Presse-Agentur, er bekomme mittlerweile Morddrohungen. "Dass ich das gesagt habe, war falsch - ganz klarer Fall", räumte er ein. "Aber was daraus gemacht wird, das entbehrt jeder Grundlage. Ich bin weder pädophil noch habe ich irgendwelche Neigungen in der Richtung." Das Ganze sei als harmloser Spaß gemeint gewesen. Er habe zwar "knutschen" gesagt, aber er habe das im Sinne von "bützen" gemeint. Darunter verstehe man im rheinischen Karneval einen unschuldigen Wangenkuss. Auch den habe es aber gar nicht gegeben, er habe das Kind nicht geküsst.

Präsident wollte Amt zunächst "ruhen lassen"

"Die in der Zeitung dargestellten Aussagen des Präsidenten gehen eindeutig zu weit", erklären das Prinzenpaar der Stadt Sankt Augustin und Bürgermeister Max Leitterstorf in einer Stellungnahme auf Facebook. "Es ist uns von Herzen wichtig, dass gerade Kinder im Karneval mit dem größten Respekt und achtsam behandelt werden."

Auch hätten das Prinzenpaar und der Bürgermeister mit dem Präsidenten der Prinzengarde gesprochen. "Er hat uns versichert, dass er sich bereits auf der Bühne und natürlich besonders der Familie gegenüber im persönlichen Gespräch ausdrücklich entschuldigt hat. Es ist ihm vollkommen klar, wie unangemessen diese Aussagen waren." Der Präsident wollte nun sein Amt ruhen lassen – eigentlich nur bis zum Ende der Session, doch der Prinzengarde reichte das nicht. Sie trennte sich von ihrem Präsidenten, wie sie auf Facebook mitteilt.

"Massive, verbale sexuelle Belästigung"

"Auf Grund der Geschehnisse des vergangenen Wochenendes bei unserer Veranstaltung '11. Garde- und Tollitätentreffen' fand kurzfristig eine außerordentliche Vorstandssitzung statt", schreiben die Karnevalisten. "Hier wurde einstimmig beschlossen, sich mit sofortiger Wirkung vom Präsidenten zu trennen." Der Vorstand der Prinzengarde distanziere sich "im Namen des gesamten Vereins" und "in aller Deutlichkeit" von den Aussagen des Präsidenten, heißt es weiter. Zuvor hatte sich er Präsident über Facebook für seine Bemerkungen entschuldigt.

Wie die "Kölnische Rundschau" weiter berichtet, habe eine Strafanwältin aus Bonn zudem Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Präsidenten der Prinzengarde erstattet. Für sie sei das Geschehene ein Fall von "sexuell motivierter Beleidigung". Der Zartbitter e.V. nannte die Sprüche im Gespräch mit der Zeitung eine "massive, verbale sexuelle Belästigung." Der zartbitter e.V. ist eine Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche, die Opfer sexueller Belästigung oder Missbrauchs wurden.

Verwendete Quellen
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