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Hochwasserrisiko in Köln: Rheinpegel steigt – diese Maßnahmen greifen jetzt


Rheinpegel steigt an
Hochwasserrisiko: Das passiert im Extremfall

Von t-online, alh

Aktualisiert am 21.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Überspülte Stufen am Rheinboulevard: Anhaltende Regenfälle durch Tief Bernd haben in Köln und Umland zu Hochwasser, steigendem Rheinpegel und überfluteten Straßen, Kellern und Fahrbahnen geführt.Vergrößern des Bildes
Überspülte Stufen am Rheinboulevard (Archivbild): Die Stadt hat einen ganzen Katalog an Hochwassermaßnahmen. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)
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Für die kommenden Tage werden steigende Pegelstände in Köln erwartet. t-online erklärt, welche Maßnahmen ab welcher Höhe getroffen werden.

Köln hat in dieser Woche bereits eine sogenannte "kleine Hochwasserwelle" erlebt. Am Montagmittag wurde ein Pegel von rund sieben Metern erreicht. Das ist keine Seltenheit. Aber wenn die Wassermassen kontinuierlich zunehmen und sich der Pegelstand so erhöht, dass kritische Hochwassermarken geknackt werden, dann kann es gefährlich werden.

Schon ab einem Wasserpegel von 4,50 Metern treffen die Stadt Köln und die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) erste Maßnahmen zum Schutz der Bürger. Ab 8,10 Metern würde die Rheinuferpromenade der Altstadt teilweise überflutet werden. Die Hochwassermarke 2 ist ab 8,30 Metern erreicht. Dann wird der Rhein wird für den Schiffsverkehr gesperrt. Ab 10,70 Metern herrscht Katastrophenalarm, ab 11,30 Metern wird die Altstadt überflutet. Das geschah zuletzt in den 1990er Jahren. Der höchste jemals in Köln gemessene Wasserstand betrug 13,55 Meter im Jahr 1784.

Auf der Webseite der StEB gibt es Überflutungsgefahrenkarten. Diese zeigen an, welche Stadtteile durch Hochwasser, Grundhochwasser oder Starkregen gefährdet sind. Die in blau dargestellten Flächen werden bei Hochwasser überschwemmt, die in gelblich-rötlichen Farben sind eher geschützt, können aber im Falle eines Versagens der Hochwasserschutzanlagen durch Bruch oder andere Beschädigung zusätzlich betroffen sein.

Die Wasserstände werden für häufige, mittlere und extreme Hochwasserereignisse dargestellt. Als häufiges Ereignis definiert die StEB einen Pegelstand von 9,60 Metern. Ein mittleres Hochwasserereignis liegt bei 11,30 Metern, ein seltenes bei 11,90 und ein extremes bei 12,90 Metern.

Welche Stadtviertel sind betroffen?

Auf der Hochwasserkarte ist außerdem zu erkennen, dass besonders die umliegenden Bereiche entlang des gesamten Rheinufers überflutet werden können. Ab einem Rheinpegelstand von 11,30 Metern erreichen die Wassermassen beispielsweise die Altstadt.

Weiter südlich sind vor allem die Stadtviertel Rodenkirchen und Köln-Weiß Risiko-gefährdet. Auch in Zündorf können Teile geflutet werden. Laut der Stadt soll aber keine Gefahr oberhalb des Marktplatzes bestehen.

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Bei einem seltenen Hochwasserereignis erreichen die Wassermassen die Stadtteile Sürth, Godorf, die Westhovener Aue, Bayenthal, Altstadt-Süd, im Norden dringt das Wasser bis zur Boltensternstraße in Riehl vor. Betroffene Stadtteile sind außerdem im Falle des Schutzversagens (rot markiert) der Fühlinger See, Niehl, Nippes, Flittard und Stammheim, Deutz und Bereiche in Humboldt-Gremberg und Poll. Diese Stadtviertel werden bei einem extremen Hochwasser ab 12,90 Metern überflutet. Weitere Viertel wie Neustadt-Süd, Kalk, Buchforst und Buchheim können hinzukommen.

Die Karten auf der Webseite der StEB sind interaktiv. Bürger können daher bestimmte Adressen und Stadtviertel angeben und sich informieren, inwiefern sie betroffen sein könnten (hier geht es zur Hochwassergefahrenkarte).

Verhalten bei Hochwasser

Bei Hochwasser sollten sich die Bürger schützen, da das Wasser sowohl von außen durch Fenster und Türen, als auch von unten durch das Grundwasser in die Gebäude eindringen kann. Die StEB empfiehlt daher, sich über den Rheinpegelstand zu informieren und für den Extremfall vorbereitet zu sein. So sollten Bürger ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser im Haus haben sowie eine "persönliche Grundausrüstung" mit Mobiltelefon und Powerbank, Hausapotheke, Lampen und Kerzen, Gummistiefel und Wathose, Decken, Notstromaggregat und Werkzeug.

Keller, Garagen und tiefliegende Räume sollten frühzeitig geräumt und kranke wie pflegebedürftige Personen rechtzeitig sicher untergebracht werden. Behälter mit Chemikalien wie Wasch- und Reinigungsmittel und Lack sollten weggeräumt und der Strom abgeschaltet werden. Fahrzeuge sollten rechtzeitig weggebracht und wertvolle Möbel abgebaut werden, um Schäden zu minimieren.

Im Hochwasserfall richten die StEB Köln Sandsackausgabestellen ein. Dort können die Bürger sich kostenlos Sandsäcke für Ihren Objektschutz abholen.

Verhalten nach Hochwasser

Nach einem Hochwasser sollte der Schlamm im Gebäude möglichst schnell entfernt werden. Danach sollte geprüft werden, ob Chemikalien oder Öl ausgelaufen ist, bevor es ans Trocknen des Hauses oder der Wohnung geht. Lebensmittel, die Kontakt mit dem Hochwasser hatten, sollten die Betroffenen entsorgen.

Die StEB empfiehlt, alle Schäden zu dokumentieren und zu fotografieren. Diese können die Bürger dann der Versicherung vorlegen.

Verwendete Quellen
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