Kritik an Woelki Rückdeckung für abgemahnten Pfarrer aus Mettmann
Nachdem Kardinal Rainer Maria Woelki einen Pfarrer aus Mettmann abgemahnt hat, steht der Kölner Erzbischof mal wieder in der Kritik.
Pfarrer Herbert Ullmann wurde schriftlich von Kardinal Rainer Maria Woelki abgemahnt, weil er gleichgeschlechtliche Paare segnete. Nun gibt es heftige Kritik an Woelki. Mehrere Bistümer und Organisationen aus ganz Deutschland stellen sich hinter den Pfarrer, wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" schreibt.
Demnach äußerten sich vor allem die Nachbarbistümer aus Aachen, Essen und Münster kritisch gegenüber Woelkis Vorgehen. Bischof Felix Genn aus Münster und der Aachener Bischof Helmut Dieser erklärten, keine Sanktionen gegen Pfarrer zu erheben, die gleichgeschlechtliche Paare segnen. Vielmehr vertraue man auf die Gewissensentscheidungen der Geistlichen.
"Welle der Solidarität" aus ganz Deutschland
Wie Ullmanns pastorale Mitarbeiterin, Ulrike Platzhoff, gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" erklärte, zeige sich eine "Welle der Solidarität" aus ganz Deutschland.
- "Kein Verständnis!": Kölner Karnevalisten kritisieren Kardinal Woelki
Die Initiative "Out in Church" warf Woelki dem Bericht zufolge vor, mit seiner Abmahnung von Pfarrer Ullmann eine Kirche der Angst zu fördern. Auch die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) kritisierte den Kardinal und forderte eine Rücknahme der Abmahnung. Sie wies auf einen Mehrheitsbeschluss der deutschen Bischöfe im Rahmen des Reformprozesses "Synodaler Weg" hin. Dieser Prozess soll Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare ermöglichen.
Ullmann will sich an Woelkis Auflagen halten
Besonders großes Unverständnis an Woelkis Verhalten äußerte die Initiative Maria 2.0., wie es in dem Bericht weiter heißt. Sie erinnerte an die Segnung eines Gitters am Kölner Dom und erklärte, dass Zäune zum Schutz von Hunden in Woelkis Verantwortungsbereich gesegnet würden, der Segen sich liebender Paare aber verweigert würde.
Die Pfarrgemeinde in Mettmann behält sich vor, die an Pfarrer Ullmann gerichtete Abmahnung aus Köln zu veröffentlichen. Dieser gab gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" an, sich an Woelkis Auflage halten zu wollen. In einer Stellungnahme erinnert er Woelki jedoch an seine Worte nach seinem Amtsantritt in Köln 2014, in denen er die Pfarrer ermutigt habe, in der Seelsorge Neues auszuprobieren und keine Angst zu haben.
- ksta.de: "Priester und Laien unterstützen abgemahnten Pfarrer"