"Lynchmord"-Prozess Angeklagter stirbt vor Urteilsverkündung
Noch bevor das Urteil im "Lynchmord"-Prozess in Köln gesprochen werden konnte, nahm sich einer der Angeklagten das Leben.
Einer der Angeklagten im Prozess um den sogenannten "Lynchmord" in Köln-Höhenberg hat sich kurz vor der Urteilsverkündung das Leben genommen. Wie der "Kölner Stadtanzeiger" berichtet, starb der Mann, dem bei Verurteilung eine lebenslange Haftstrafe gedroht hätte, im Krankenhaus. Die Schuldfrage kann damit nicht mehr geklärt werden. Der 57-Jährige wurde beschuldigt, bei der Tat am 10. März 2022 das Fluchtauto gefahren und sich damit am Lynchmord an einem 37-Jährigen beteiligt zu haben. Neben ihm sind noch zwei weitere Männer angeklagt. Einer davon ist der Sohn des Verstorbenen.
Der 37-Jährige wurde im März 2022 in seinem Smart auf der Bamberger Straße von etwa 30 Personen eingekesselt und aus seinem Auto gezerrt. Der Mob soll dann unter anderem mit einem Hammer auf ihn eingeprügelt und ihn niedergestochen haben. Mehr als zwei Wochen lang versuchten die Ärzte im Krankenhaus das Leben des Familienvaters mit mehreren Notoperationen zu retten. Vergeblich, der Mann starb an multiplem Organversagen und einem Hirnschaden.
Grund für den brutalen Mord soll ein stundenlanger Livestream bei Facebook sein, den der Bruder des Ermordeten aufgenommen hatte. Laut "Rundschau" wurde das Video in einem Café in Serbien aufgenommen und per Facebook live gestreamt. Der Mann habe darin tote Familienmitglieder verhöhnt, eine Pistole in die Kamera gehalten und angekündigt, er werde einem Mann aus der Familie des Angeklagten erst eine Hand und dann die andere abhacken. Zwischendurch habe er gegessen und minutenlang gesungen.
- ksta.de: "Angeklagter tötet sich kurz vor dem Kölner "Lynchmord"-Urteil"
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