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Anna Adamyan: Ex-GNTM-Kandidatin hatte elf künstliche Befruchtungen


Influencerin Anna Adamyan
"Ich hatte elf künstliche Befruchtungen"

InterviewVon t-online, snh

Aktualisiert am 11.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Anna Adamyan (Archivfoto): Bei Instagram kündigte sie "rechtliche Schritte" an.Vergrößern des Bildes
Anna Adamyan (Archivbild): Die Influencerin ist nun Mutter geworden. (Quelle: Galuschka/imago-images-bilder)
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Model, Influencerin und jetzt auch Mutter: Die Wahl-Kölnerin Anna Adamyan hat mit t-online über Instagram und ihre Kinderwunschbehandlung gesprochen.

Anna Adamyan gehört mit mehr als 600.000 Followern auf Instagram zu den erfolgreicheren Influencerinnen. Auf der Social-Media-Plattform spricht sie seit sechs Jahren über die Krankheit Endometriose, einer krankhaften Wucherung der Gebärmutterschleimhaut, und ihre Kinderwunschbehandlung.

Im Gespräch mit t-online erklärt die Wahl-Kölnerin, warum sie ihren leidvollen Weg bis zur Schwangerschaft und der Geburt ihres Kindes öffentlich gemacht hat.

t-online: Frau Adamyan, Glückwunsch, Sie sind endlich Mutter.

Anna Adamyan: Danke.

Das war kein einfacher Weg, an dem Sie Ihre mehr als 600.000 Follower haben teilhaben lassen. Wie lange hat es von der ersten Kinderwunschbehandlung bis zur jetzigen Schwangerschaft gedauert?

Mein Mann und ich waren insgesamt fünf Jahre in der Kinderwunschklinik – davon vier Jahre aktiv. Wir hatten elf künstliche Befruchtungen, mehrere Inseminationen (Samenübertragungen, Anm. d. Red.) und mehrere VZO-Zyklen (Verkehr zum optimalen Zeitpunkt, Anm. d. Red.). Das sind hormongesteuerte Zyklen, die in der Klinik durch Ärzte überwacht werden.

Es waren sehr private Einblicke, die Sie mit Ihren Followern geteilt haben. War das nur Ihre Entscheidung oder haben Sie sich mit Ihrem Mann, Sargis Adamyan (Anm. der Red.: Spieler beim 1. FC Köln), abgesprochen?

Ich habe bereits 2017 über das Thema Endometriose aufgeklärt. Die Kinderwunschbehandlung haben wir aber zwei Jahre lang komplett verheimlicht. Dabei war es sehr anstrengend, immer so zu tun, als wäre alles in Ordnung – obwohl ich vielleicht gerade einen negativen Embryo-Transfer hinter mir hatte.

Irgendwann kam dann der Punkt, an dem ich merkte, dass ich meine Erfahrungen teilen muss. Mir persönlich ist es ein großes Anliegen. Ich mache aber nichts, was nicht mit meinem Mann abgesprochen ist.

Hatten Sie nie Sorge, dass das zu privat sein könnte?

Doch, vor allem als ich 2021 eine Fehlgeburt hatte. Danach waren mein Mann und ich von dieser Öffentlichkeit durch Instagram sehr erschöpft. Ich habe zwar trotzdem weiterhin über den Kinderwunsch gesprochen, aber den Transfer eines letzten eingefrorenen Embryos haben wir dann geheim gehalten. Wir wollten einfach mal uns als Paar von diesem öffentlichen Druck und dieser Erwartungshaltung befreien.

Danach habe ich noch mal intensiver gemerkt, wie mich das Verheimlichen belastet. Mir ging es während des geheim gehaltenen Versuchs psychisch viel schlechter als bei den Versuchen, die ich sofort auf Instagram geteilt habe.

Warum finden Sie es wichtig, als Influencerin auf das Thema Kinderwunsch und Kinderlosigkeit einzugehen?

Es muss mehr über diese Themen gesprochen werden. Sie kamen auch in den Medien lange Zeit zu kurz. Denn die wenigsten verstehen das Ausmaß einer künstlichen Befruchtung. Es fehlt an Aufklärung. Um das zu ändern, habe ich angefangen, die Kinderwunschbehandlungen öffentlich bei Instagram zu teilen.

Ich möchte mit meiner Arbeit helfen, aufzuklären und so dazu beitragen, dass alle ein bisschen individueller denken. Dem Thema Kinderwunsch muss mit mehr Offenheit begegnet werden – das gilt für Follower als auch für Influencer.

Wie sollten ungewollt kinderlose Paare unterstützt werden?

Man sollte ihnen mit Verständnis begegnen, ihren Wunsch respektieren und auf ungefragte Tipps verzichten. Außerdem wünsche ich mir, dass möglichst viele Menschen die Petition "#KiWuFürAlle" unterschreiben. Die Petition fordert unter anderem eine faire Kostenübernahme bei Kinderwunschbehandlungen.

Ob man seine Kinder auf Instagram zeigen sollte, ist umstritten. Wie werden Sie das in ein paar Monaten handhaben, wenn Ihr Sohn auf der Welt ist?

Wir werden unseren Kleinen nicht auf Instagram zeigen – jedenfalls nicht mit dem Gesicht. Komplett verstecken werden wir ihn aber auch nicht. Man wird ihn bestimmt mal in der Trage sehen, aber ich habe nicht vor, unser Kind zur Schau zu stellen. Ich verurteile aber niemanden, der sein Kind auf Instagram zeigt. Man muss sich halt gewisser Konsequenzen bewusst sein.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Anna Adamayan
  • change.org: "#KiwuFürAlle - für eine faire Kostenübernahme von Kinderwunschbehandlungen"
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