Wat häs do jesaat? Zehn Kölsche Begriffe, die Sie kennen sollten
Wat häs do jesaat? Damit Sie diesen Satz in Köln nicht zu hören bekommen, hat t-online für Sie wichtige Wörter aus dem Kölschen zusammengetragen.
Kölsch, das ist bekannt, ist die einzige Sprache, die man auch trinken kann. Damit beim nächsten Besuch in der Kaschämm alles glattläuft und es kein Kasalla gibt, hat t-online zehn wichtige Begrifflichkeiten aus dem Sprachgebrauch der Kölner herausgesucht.
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Aber eines schon vorweg: In Köln sollte man statt Karneval niemals Fasching sagen. Und das schon gar nicht in der Kneipe. Das kommt beim Köbes gar nicht gut an.
- Fisternöllchen
Wenn der Karnevals-Flirt ein wenig intimer wird und es nicht nur beim bützen (küssen) bleibt, spricht der Kölsche auch vom "Fisternöll" oder vom "Fisternöllchen". Damit ist also eine Affäre oder eine Liebelei gemeint – nicht nur, aber besonders an den jecken Tagen.
- Jrümmel in der Tröt
Wenn der Kölner seinen Halve Hahn (Roggenbrot mit Käse) zu hastig vertilgt, kann ihm schon mal ein Krümel in der Kehle hängen bleiben. Dann hat er im Kölschen einen "Jrümmel in der Tröt", er hat sich verschluckt. Ein Schlückchen Kölsch aber kann das Problem in den meisten Fällen gut und schnell lösen.
- Pittermännchen
Apropos Kölsch: Wird das Bier üblicherweise in 0,2-Liter-Stangen kredenzt, kann man sich in den meisten Kneipen beim Köbes (Kellner) auch gleich ein Pittermännchen bestellen. Dann bekommt man ein 10-Liter-Fass, das man sich mit seinen Fründen (Freunden) teilen kann. Getreu dem Motto: Drink doch ene met (Trink doch einen mit).
- Schwadlappen
Kölsch macht aber auch redselig. Wenn sich die Zunge vom Bier lockert, kann so mancher zu einem echten Schwadlappen werden. So werden Leute bezeichnet, die viel und ohne Punkt und Komma reden. Häufig ist der Begriff negativ konnotiert und meint jemanden, der gerne dick aufträgt oder Stuss (Unsinn) verzällt (erzählt).
- Kasalla
Weil das Gerede des Schwadlappens nicht bei jedem gut ankommt, kann es schon mal Kasalla geben. Das ist nämlich nicht nur der Name einer bekannten Kölschrock-Band, sondern auch der Kölsche Begriff für "Ärger" oder "Krawall". Eskaliert der Streit, gibts dann sogar eine op de Schnüss (einen Schlag auf den Mund).
- Schmier
Rufen Zeugen des Streits dann die Polizei, warnt der eine Kölsche den anderen mit den Worten: "Pass op, do kütt de Schmier!" Übersetzt heißt das: "Pass auf, da kommt die Polizei." Hat jemand einiges auf dem Kerbholz, geht es ins Gefängnis. Die bekannteste Kölner Haftanstalt ist das "Klingelpütz", das sich bis in die späten 1960er-Jahre in der Altstadt befand.
- Kaschämm
Lieber als im Klingelpütz ist der Kölner aber ohnehin in der Kaschämm, also in die Kneipe. Wörtlich übersetzt heißt dieser Begriff so viel wie "Spelunke" oder "Absteige", wird im Kölschen aber nicht nur im negativen Kontext benutzt. Im Gegenteil: Die Kölner lieben ihre Kaschämm und hier ein Herrenjedeck (Kölsch und Korn) zu suffe ist ganz nach ihrem Jeschmack.
- Möpp
Führt der Kölner seinen Hund um den Block, dann geht er mit seinem Möpp spazieren. Das Wort bezeichnet aber nicht nur den besten Freund des Menschen, sondern kann sich auch auf seinen schlimmsten Feind beziehen: Ein fieser Möpp ist ein hinterhältiger, linkischer Zeitgenosse, mit dem man nicht an der Theke stehen will. Der Kölner würde auch sagen: Dieser Mensch ist ein Sackjeseech. Tipp: "Jeseech" meint "Gesicht".
- Lötschendötsch
Ein weiterer Begriff, mit dem unliebsame Menschen belegt werden, lautet Lötschendötsch. Gemeint ist damit ein "Dummkopf" oder "Blödmann".
- Ich han dich jään
Der Kölner hat aber auch ein paar Komplimente im Repertoire, wenn er jemanden ins Hätz (Herz) geschlossen hat. Wenn er eine Person besonders lieb hat, dann sagt er: "Ich han dich jään." Das heißt zwar übersetzt "Ich hab dich gern", ist aber oftmals auch mit einem "Ich liebe dich" gleichzusetzen.
- Eigene Recherche