Autobahnrastplatz Wildschweine mischen Sex-Treff auf
Ein Rastplatz an der A553 ist ein beliebter Ort für spontane Sextreffen. In dem Gebiet leben aber auch Wildschweine – und diese Koexistenz sorgt für Probleme.
Im Kölner Stadtgebiet sind sogenannte "Cruising-Areas" keine Seltenheit. Als solche werden Orte bezeichnet, an denen sich zumeist homosexuelle Männer für spontanen und anonymen Sex zusammenfinden. Ein solcher Sextreff befindet sich etwa auch am Rastplatz "Am alten Hau". Die von Wald umgebene Raststätte liegt an der A553 bei Erftstadt und ist auch im Internet als szenebekannter Treffpunkt angegeben.
"Hatte gestern ein tolles Erlebnis dort. Lieber Fremder, der mit dem Mercedes da war, ich würde dich gern wieder treffen", schreibt etwa ein Besucher in einem öffentlichen Internetforum. "Der Platz war immer schön, doch in der letzten Zeit wurde schwer von der Autobahnmeisterei aufgeräumt", meint ein weiterer. Und in der Tat: Obwohl der Sextreff ein offenes Geheimnis ist und mehr oder weniger geduldet wird, hat die Autobahnmeisterei hier alle Hände voll zu tun.
Wildschweine verlieren die Scheu vor dem Menschen
Vor einiger Zeit hat sie das Wäldchen einzäunen lassen. Nicht aber, um die Männer vom Betreten des buschigen Areals abzuhalten – es sind sogar Tore mit Schnappverschluss in den Zaun eingelassen worden –, sondern um die Waldbewohner vom Parkplatz fernzuhalten. Wie nämlich zunächst der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtete, sind in dem Wäldchen am Rastplatz Wildschweine heimisch. Das Problem: Die "Cruiser" beschädigen allzu oft die Zäune. Abfälle und Essensreste locken die Wildschweine an. Dadurch könnten die Tiere auf den Rastplatz und auch auf die Autobahn gelangen.
Das könnte laut "Stadt-Anzeiger" zu schweren Verkehrsunfällen führen, die nicht nur für die Wildschweine tödliche Folgen haben können. Immerhin bringen die Tiere gut und gerne weit über 100 Kilogramm auf die Waage. Deswegen appelliert die Autobahnmeisterei dafür, die Zäune nicht zu beschädigen und auch keinen Müll, insbesondere Essensreste, in dem Gebiet zurückzulassen.
Wie der Naturschutzbund NRW (Nabu) erklärt, seien Wildschweine in Nordrhein-Westfalen "so gut wie flächendeckend verbreitet". Zudem treffe man es eben nicht nur in "seinem ursprünglichen Lebensraum" an. Vielmehr verlören die Tiere immer häufiger ihre Scheu vor dem Menschen und würden sich daher auch vermehrt in Städten und Gärten auf Nahrungssuche begeben – oder eben auf Raststätten und in den sogenannten "Cruising-Areas".
- gay-szene.net: A 553 Rastplatz Am alten Hau
- ksta.de: "Beliebter Sex-Treff an A553-Rastplatz bei Erftstadt wird zur Wildschwein-Gefahr"
- nrw.nabu.de: Das Wildschwein