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Kölner Karneval: Kneipe erntet Shitstorm wegen Kostümverbot


Karnevals-Streit um Verkleidung
Kölner Kneipe erntet Shitstorm wegen Posting zu Indianerkostüm

Von t-online, jse

11.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Zwei Männer sind als amerikanische Ureinwohner verkleidet (Archivbild): In der Bagatelle Köln hätten sie damit keinen Zutritt.Vergrößern des Bildes
Zwei Männer sind als amerikanische Ureinwohner verkleidet (Archivbild): In der "Bagatelle" hätten sie damit wohl keinen Zutritt. (Quelle: Rudolf Gigler/imago-images-bilder)

Eine Bar in Köln verwehrt sich zum Karneval unter anderem gegen Indianer-Kostüme. Es entbrennt ein Shitstorm.

Auf der Facebook-Seite der Kölner Bar "Bagatelle" tobt seit Samstagvormittag ein Shitstorm – und das, obwohl die Betreiber eigentlich nur ihre Karnevalsparty für den 11. November ankündigen wollten: "Wir möchten so gerne wieder mit euch tanzen und schunkeln."

Neben organisatorischen Hinweisen enthält der Post auch einen Absatz, in dem die Betreiber ausdrücklich politisch werden: "Kauft euch kein Ticket, wenn ihr Ganzkörpertierkostüme tragt, ihr kommt damit nicht rein. Gleiches gilt für (...) Menschen, die aus Protest gegen ne linke woke Grundhaltung Indianer:in werden."

"Support und Erinnerungskultur zugleich. Mega."

Man wolle "auch an Karneval ein friedlicher und cooler Ort sein, für alle". Deshalb seien Karnevalisten auch dann nicht willkommen, "wenn ihr uncool werdet nach dem Konsum von Alkohol". In den Kommentaren sammelt sich schnell Widerstand, einige rufen zum Boykott auf. Es handle sich um eine "linksversiffte und die Woke-Bewegung unterstützende Kneipe".

Am Montagvormittag schließlich reicht es den Betreibern. "Es ist echt zum Mäuse melken", beginnt der Facebook-Post, es ist ein Rundumschlag. "Nie" sei geschrieben worden, dass Indianerkostüme nicht erwünscht seien. "Ihr könnt alle als Indianer:in verkleidet sein, wenn ihr Indianer:innen so cool findet wie wir. Wenn ihr deren Schicksal verstanden habt und das Kostüm simpler Support ist und Erinnerungskultur zugleich. Mega."

Der Hinweis in dem vorherigen Post habe sich auf "diese Vollpfosten" bezogen, die "aus Protest Indianer:in werden, weil es diese verkackte Debatte gab. Um sich mal so richtig aufzuregen."

"Keine Idioten im Laden"

Es seien die gemeint, "die Schaum vorm Mund bekommen, weil jemand Layla nicht spielt (...), es zur kniffligen Zeit der Pandemie nicht geschafft haben, ne Maske über die Nase zu ziehen oder gerade mit der Faust gegen ihr hölzernes Hirn hauen müssen, weil wir Indianer:innen gegendert haben. Machen wir auch um euch zu ärgern!!! Indianer:innen!!!"

Feiern wollen sie im November trotzdem in der Bagatelle Bar. "Alle anderen versenken wir (...) dermaßen mit Liebe, Kölsch und Fasteleer, egal ob als Indianer:in, Gendarm, Krankenschwester oder Lappenclown verkleidet. Es wird radikal legendär." Und in den Kommentaren hat sich der Wind zumindest ein bisschen gedreht: "Die wollen keine Idioten im Laden. Zu Recht."

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