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Lili ist erste Kadaverspürhündin des Landes


Magdeburg
Lili ist erste Kadaverspürhündin des Landes

Von dpa
02.05.2022Lesedauer: 2 Min.

Sachsen-Anhalt kann künftig eine eigene Kadaverspürhündin im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest einsetzen. Die zweijährige Belgische Schäferhündin Lili ist dafür ausgebildet, verendete Wildschweine aufzuspüren, wie das Innen- und das Landwirtschaftsministerium am Montag mitteilten. Das Tier habe im April seine Ausbildung an der Diensthundführerschule der Landespolizei abgeschlossen. Agrarminister Sven Schulze (CDU) sagte, das Land wolle weitere dieser spezialisierten Hunde ausbilden. Noch gebe es zwar keinen Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Sachsen-Anhalt, das sei aber wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit.

Lili und ihre Hundeführerin Victoria Große sind in der Ausbildung zwischen November und April ein festes Gespann geworden - dienstlich wie privat. Die Hündin lebt auch bei der Forstinspektorin aus dem Forstrevier Merseburg. Voraussetzung für Lilis Ausbildung sei ihr großer Arbeitswille, sagte Große. "Sie will lernen und wenn sie Aufgaben bekommt, nimmt sie sie gern an." Wenn ein ASP-Fall auftreten würde, wäre es Lilis Aufgabe, im Gelände nach verendeten Wildschweinen zu suchen - mit der hochsensiblen Hundenase. Sie sucht aber auch optisch nach toten Tieren, wie Hundeführerin Große erklärte.

Wenn ein ASP-Fall auftritt, geht es laut Schulze darum, Kadaver schnell in den betroffenen Gebieten zu finden. Der Grund: Sie sind hochinfektiös. Die Tiere sollten dort helfen, wo Mensch und Technik wie etwa Drohnen an ihre Grenzen stießen. Die Afrikanische Schweinepest ist ein für die Tiere hoch ansteckendes Virus. Die Schweine verenden.

Bei der Suche im Gelände ist Lili ohne Leine unterwegs. Der Sichtkontakt zur Hundeführerin kann verloren gehen. Deshalb ist Lili darauf trainiert, sich neben den Fund zu setzen und laut zu bellen. Ihre Treffsicherheit ist laut Victoria Große selbst bei besten Verstecken sehr hoch. "Ich habe noch nicht erlebt, dass sie nicht gefunden hat." Bislang ist es für Victoria Große und Lili bei Übungen geblieben. Im Ernstfall wären sie im ganzen Land einsatzbereit.

Agrarminister Schulze plant die Ausbildung einer zweistelligen Zahl von tierischen Kollegen für Lili. Anders als andere Länder greife Sachsen-Anhalt nicht auf private Anbieter zurück, sondern suche Hundeführer in den Reihen der Landesbediensteten. So seien sie im Ernstfall einsatzbereit. "Wir müssen sofort zugreifen können", sagte Schulze.

Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) erklärte, dass die Diensthundführerschule in Pretzsch seit Jahrzehnten erfolgreich Hunde für die Landespolizei ausbilde. Sie könnten Fährten aufspüren, Sprengstoff oder Banknoten. Auch für die Justiz würden Hunde ausgebildet, die Drogen oder Mobiltelefone finden können. Nun sei das Spektrum um die Kadaversuchhunde erweitert.

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