Bauunternehmer im Visier Polizei fahndet nach Todesschützen von Hannover
Szenen wie aus einem Gangsterfilm haben Hannover erschüttert. An einer Innenstadt-Kreuzung wurde ein Porschefahrer in seinem Auto erschossen. Die Polizei fahndet weiter mit Hochdruck nach dem Täter. Es soll ein Bauunternehmer sein.
Die Polizei hat Medienberichten zufolge nach dem tödlichen Streit in Hannovers Innenstadt einen Verdächtigen identifiziert. "Hannoversche Allgemeine" und "Bild" berichten übereinstimmend, es handele sich um einen 45-jährigen Bauunternehmer.
Die Dachgeschosswohnung, die schwer bewaffnete SEK-Beamte Donnerstagabend in Langenhagen bei Hannover stürmten, soll seine gewesen sein. Doch weder der Mann noch seine Frau oder das gemeinsame Kind seien zu Hause gewesen, schreibt die "HAZ".
Ein Polizeisprecher bestätigte, dass der Einsatz am Donnerstagabend im Zusammenhang mit dem Toten aus Hannovers Innenstadt stand. Am Freitag sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover, sie gehe davon aus, dass der Mann, nach dem aktuell gefahndet werde, ein Insasse des Wagens sei, der Zeugenangaben zufolge nach den Schüssen von Donnerstagmittag zu Fuß flüchtete. Sie gehe auch davon aus, dass dieser der Schütze sei.
Tödlicher Streit an der roten Ampel
Am Donnerstag war gegen 13.30 Uhr ein 30-Jähriger nach wilden Prügelszenen in der Innenstadt von Hannover erschossen worden. An der Kreuzung Herschelstraße/Weidendamm/Arndtstraße hielten Zeugen zufolge ein weißer Mercedes mit bayerischem Kennzeichen und dahinter ein schwarzer Porsche aus Hannover bei Rot. Plötzlich sei der Beifahrer des Porsche ausgestiegen und habe mit einem Gegenstand auf die Seiten- und Frontscheibe des Mercedes eingeschlagen, berichtete die "HAZ". Möglicherweise sei dies ein Racheakt wegen eines früheren Streits gewesen, schreibt die "Bild".
Dann habe der Porsche zurückgesetzt, wollte abhauen. Vermutlich in diesem Moment soll der Mercedesfahrer geschossen haben. Zeugen berichteten von mehreren Schüssen, die Polizei von "mindestens einem". Der Porsche beschleunigte, überquerte die Kreuzung und krachte auf der gegenüberliegenden Straßenseite frontal gegen ein Verkehrsschild. Der im Auto getroffene 30-Jährige brach zusammen und starb.
Toter soll 2017 in U-Haft gesessen haben – weil er einen Mann erschoss
"HAZ" und "Bild" berichteten, der Tote sei polizeibekannt. 2017 soll er einen 25-Jährigen erschossen haben nachdem er selbst schwere Stichverletzungen bei einem Angriff auf ihn erlitt. Einen Tag später habe er sich gestellt, sei jedoch vier Wochen danach aus der U-Haft freigekommen, weil die Staatsanwaltschaft von Notwehr ausging.
Damals habe es Vermutungen gegeben, dass es sich um einen Streit im Drogen- und Rotlichtgeschäft gehandelt haben könnte, heißt es in der "HAZ". Um was es bei der Auseinandersetzung an der roten Ampel ging, ist noch unklar.
- "HAZ": "Erste Informationen über den möglichen Todesschützen"
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- "Bild": "Unter dieser Plane liegt ein Killer"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa