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Werwolfsyndrom bei Hunden: Tierärztliche Hochschule Hannover hat Verdacht


Mysteriöse Krankheit
Werwolf-Syndrom bei Hunden: TiHo hat einen Verdacht

Von t-online, cch

13.12.2024 - 13:52 UhrLesedauer: 2 Min.
Jaulender Hund auf dem SofaVergrößern des Bildes
Jaulender Hund (Symbolbild): Einige Hunde in Europa zeigen derzeit auffällige neurologische Veränderungen. (Quelle: srugina/getty-images-bilder)
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Eine mysteriöse Hundekrankheit beunruhigt Hundebesitzer. Die Tierärztliche Hochschule Hannover ist der Ursache auf der Spur.

Plötzlich verfallen sie in Panik und heulen, ihre Bewegungen erscheinen unkoordiniert, sie wollen fliehen: Hunde mit solchen und ähnlichen Symptomen werden derzeit vermehrt gemeldet. Tierärzte sprechen auch vom "Werwolf-Syndrom". Doch was genau dahintersteckt und wie diese neurologische Erkrankung ausgelöst wird, ist noch unklar.

In der Öffentlichkeit wurden Phosphin-Vergiftungen und ein Zusammenhang mit Ektoparasitika (also Arzneistoffen gegen z. B. auf der Haut lebende Parasiten) oder Impfungen vermutet. Dies hat sich laut Spezialisten bisher aber nicht bestätigt. Die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) hat einen anderen Verdacht: Demnach gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang mit dem Verzehr von Rinderhautknochen. Viele betroffene Hunde hätten diese in der Vergangenheit erhalten, erklärt Dr. Nina Meyerhoff von der TiHo auf Anfrage von t-online.

"Bisher ist jedoch nicht nachgewiesen, dass diese tatsächlich die klinischen Symptome auslösen", sagt sie. Aber die Dokumentation deute darauf hin. Die Ursache könne dennoch auch in anderen Bereichen liegen. Deshalb arbeite die TiHo eng mit den zuständigen Behörden zusammen und untersuche Futtermittel sowie Körperflüssigkeiten der betroffenen Hunde auf Kontaminationen, Giftstoffe, Autoimmunerkrankungen und Infektionserreger.

Werwolf-Syndrom: Viele unentdeckte Fälle?

In der Klinik für Kleintiere der TiHo häufen sich seit Ende August die Fälle von Hunden mit schweren neurologischen Symptomen. Deutschlandweit wurden etwa 45 Hunde mit dem "Werwolf-Syndrom" bei Neurologen vorgestellt. Gleichzeitig befürchten die Forscher der TiHo, dass es viele unentdeckte Fälle des Syndroms gibt. Schließlich seien Symptome wie Angst, Panik, Jaulen oder Aggression eher unspezifisch.

"Wir empfehlen, betroffene Hunde rechtzeitig bei Neurologinnen und Neurologen vorzustellen oder die behandelnden Tierärzte zu bitten, Kontakt zu entsprechenden Spezialisten aufzunehmen", sagt Dr. Meyerhoff.

Zudem rät die Tierneurologin dazu, Verpackungen und Reste von Futtermitteln zu fotografieren und aufzuheben und Chargennummern sowie das jeweilige Mindesthaltbarkeitsdatum zu notieren. Besitzer von betroffenen Hunden sollten am besten ein Tagebuch über den Verlauf der Symptome führen. Zudem sollten sie auf die Sicherheit für Mensch und Tier achten. Eine ruhige, reizarme Umgebung sei für den Hund in einer solchen Situation das Beste.

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"Seid wachsam und achtet gut auf eure Hunde"

"Wichtig zu bedenken ist, dass es zahlreiche Ursachen für Epilepsie und Verhaltensveränderungen bei Hunden gibt und nicht alle Patienten dieselbe Erkrankung haben." Folglich sei nicht jeder Hund mit Verhaltensauffälligkeiten Teil der Fallserie.

Bei vielen der Hunde mit "Werwolf-Syndrom" komme es nach Behandlung der Symptome mit der Zeit zu einer deutlichen Besserung. "Bitte macht euch keine übermäßigen Sorgen, aber seid wachsam und achtet gut auf eure Hunde", heißt es dementsprechend auf dem Instagram-Account der Tierärztlichen Hochschule.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an Tierneurologin Dr. Nina Meyerhoff von der Tierärztlichen Hochschule Hannover
  • instagram.com: Post von @tihoneurologists
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