Mit dem Wolf verwandt Neues Raubtier breitet sich in Niedersachsen aus
Sie sind etwas größer als Füchse, aber deutlich kleiner als Wölfe: In Niedersachsen werden immer häufiger Goldschakale gesichtet. Was Sie bei einer Begegnung beachten sollten.
In Niedersachsen häufen sich die Sichtungen von Goldschakalen. Wolfsberater Raoul Reding von der Landesjägerschaft Niedersachsen erwartet, dass diese in den kommenden Jahren weiter zunehmen werden. "Der Goldschakal ist extrem anpassungsfähig und kommt hervorragend mit unserer Kulturlandschaft klar", erklärt er im Gespräch mit t-online.
Die eng mit dem Wolf verwandte Art wurde zuletzt im August 2024 in Cuxhaven nachgewiesen. Aufnahmen des Tieres wurden mit einer Wildtierkamera festgehalten. Ebenfalls im August wurde die DNA eines Goldschakals an einem toten Schaf im Landkreis Friesland festgestellt.
Klimawandel begünstigt Ausbreitung gen Norden
Insgesamt wurden damit bislang 21 Nachweise des Goldschakals in Niedersachsen gesichert. Im September 2022 gelang der erste Reproduktionsnachweis: Fotos von Goldschakalwelpen im Landkreis Uelzen bestätigen die feste Ansiedlung dieser neuen Spezies.
Der Goldschakal kommt ursprünglich aus Süd-Osteuropa und weiten Teilen Asiens. Erstaunlich sei, dass sich die Art ohne menschliche Hilfe nach Norden hin ausgebreitet hat, so Reding. Die genauen Gründe hierfür konnten bisher nicht zweifelsfrei benannt werden. Allerdings sei davon auszugehen, dass der Klimawandel die Ausbreitung gen Norden begünstigt.
Goldschakal ist in der Lage, Rehe und Schafe zu erlegen
Äußerlich erkennt man den Goldschakal an seinem goldgelb gefärbten Fell. Er ist etwas größer als ein Fuchs, aber deutlich kleiner als ein Wolf. Ähnlich wie Füchse ernährt er sich vorwiegend von kleinen bis mittleren Säugetieren wie Mäusen, Ratten, Kaninchen und Hasen. Er frisst aber auch Insekten, Aas und pflanzliche Kost.
Prinzipiell sei das Tier auch in der Lage, größere Säugetiere wie Rehe und Schafe zu erlegen, sagt Reding. Die Gefahr für Nutztierhalter sei aber bei Weitem nicht so groß wie durch den Wolf.
Keine Gefahr für den Menschen
Gefährlich für den Menschen ist der Goldschakal nicht. Wer ihm begegnet, sollte aber respektvollen Abstand halten. "Das heißt: Ruhig bleiben, nicht in die Enge treiben und nicht füttern", erklärt Reding.
- Gespräch mit Raoul Reding, Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft Niedersachsen
- wolfsmonitoring.com: Goldschakal