Niedersachsen "Bedrohung nicht bewusst": Vielen Gebäuden fehlt diese Versicherung
Die Klimakrise bringt extreme Wettereignisse mit sich. Damit gehen oftmals auch hohe finanzielle Sachschäden einher.
Überschwemmungen haben zuletzt erheblichen Schaden in Niedersachsen angerichtet. Auch in der Region Hannover standen im Winter zahlreiche Gebäude unter Wasser. In einigen Fällen griff die sogenannte Elementarschadenversicherung. Sie wirkt bei eben solchen Wetterextremen wie Starkregen und Überschwemmungen. Doch viele Gebäude sind in Niedersachsen nicht durch diese Versicherung geschützt, gibt nun der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft bekannt.
Fälle, in denen die Elementarschadenversicherung gegriffen hat, sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Der Anteil der gemeldeten Fälle stieg im Jahr 2023 von 0,29 auf 0,69 Prozent.
Nur rund ein Drittel der Gebäude geschützt
In Niedersachsen sind jedoch nur 35 Prozent der Gebäude gegen Elementarrisiken geschützt, teilt der Versicherungsverband mit. Bundesweit seien es hingegen 54 Prozent. Viele Hausbesitzer seien sich der Bedrohung durch Naturgefahren nicht bewusst, hieß es in einer Mitteilung.
Der finanzielle Schaden durch extreme Wetterereignisse hatte sich insgesamt in Niedersachsen im vergangenen Jahr in etwa halbiert. Durch Sturm, Hagel, Hochwasser oder Starkregen entstand ein Versicherungsschaden in Höhe von etwa 270 Millionen Euro – nach 540 Millionen im Jahr 2022. Den Großteil der Schadensumme entfiel demnach auf Gebäude und Hausrat mit gut 210 Millionen, der Rest auf Autos.
Laut der Statistik waren etwa 1,3 Prozent aller versicherten Wohngebäude in Niedersachsen von einem Sturm- und Hagelschaden betroffen, nach 6,68 Prozent im Vorjahr. In der bundesweiten Naturgefahrenbilanz steht das Bundesland damit auf dem elften Platz. Der Bundesdurchschnitt liegt bis 1,85 Prozent.
- Nachrichtenagentur dpa