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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Trend schwappt nach Hannover Cash Catch: Warum versteckt man Geld für Fremde?
Die Jagd nach dem Geld beginnt bei Instagram. Was es mit Cash Catch Hannover auf sich hat, verrät die Initiatorin im Interview.
Ein 100-Euro-Schein in einem Blumenkasten in der Altstadt, ein 50-Euro-Schein unter einem 96-Aufkleber am Kröpcke oder ein 10-Euro-Schein auf einem Fahrkartenautomaten im Hauptbahnhof: Auf dem Instagram-Kanal von cash_catchhannover wird in kleinen Filmen gezeigt, wie jemand Geld an verschiedenen Orten in der Stadt deponiert. Wer die Orte erkennt und am schnellsten dort ist, darf die Scheine behalten.
Den Kanal betreiben Funda und Ahmad seit Ende Februar. Sie haben inzwischen schon über 40.000 Follower. Im Interview mit t-online erzählt Funda, was die beiden mit der modernen Schatzsuche bezwecken und wie lange es in der Regel dauert, bis ein Schein gefunden wird.
t-online: Warum verschenken Sie Geld?
Funda: Wir haben Cash Catch in der Türkei gesehen und wollten so etwas auch in Hannover machen. Es ist für uns wie ein Hobby. Es macht einfach Spaß, wenn wir die Videos drehen. Außerdem freuen sich die Menschen, die das Geld finden. Das macht uns glücklich. Und es ist schön, dass sich Menschen durch uns bewegen – viele sitzen schließlich den ganzen Tag nur rum und starren aufs Handy.
Woher kommt das Geld, das Sie verstecken?
Das Geld kommt aus unserer eigenen Tasche. Mein Kollege Ahmad, mit dem ich den Instagram-Kanal betreibe, und ich arbeiten beide in Vollzeit. Er ist in einer Firma angestellt, ich bin Lehrerin.
Wie wählen Sie die Orte aus, an denen Sie die Scheine verstecken?
Ahmad und ich telefonieren und besprechen, wer von uns beiden Zeit hat und das Geld versteckt. Vor Ort entscheiden wir ganz spontan, wir planen es nicht groß vorher.
Das kann also überall in Hannover sein?
Ja, genau – und darüber hinaus: Wir haben bereits in Gehrden versteckt und wollen künftig mal nach Laatzen sowie nach Hildesheim fahren. Aber wegen unserer Arbeit haben wir wenig Zeit, weiter wegzufahren.
Ist das Geld bisher immer gefunden worden?
Es ist jedes Mal gefunden worden, spätestens innerhalb von drei bis vier Minuten. Meistens sind die Finder bereits in der Nähe. Oder sie rennen zum Versteck oder kommen gar mit dem Auto oder E-Scooter angefahren.
Wie schnell war die schnellste Person bisher?
Die Schnellste hat das Geld innerhalb von 20 Sekunden gehabt. Da waren wir in der Nähe der Herrenhäuser Gärten, die Finderin war durch Zufall schon vor Ort. Nachdem wir das Geld versteckt hatten, suchten wir nach einem Ort, von dem aus wir ein Video von dem Finder machen können. Währenddessen hat sie das Geld schon genommen. Da habe ich ihr hinterhergerufen: "Entschuldigung, könnten Sie das noch einmal zurücklegen und erneut nehmen?" Denn wir wollten ein Video als Beweis machen.
Warum ist das notwendig?
Die Follower sagen sonst, dass wir das Geld wieder zurückbekommen. Dass das Ganze Fake ist. Deshalb machen wir Beweisvideos, auf denen zu sehen ist, wie die Finder das Geld nehmen.
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Verdienen Sie mit dem Instagram-Account Geld?
Nein, bisher haben wir keine Kooperationen gemacht. Aber das wäre schon schön, damit wir mehr Geschenke schenken können. Denn unser Budget ist limitiert. Es kann monatlich nicht mehr als 500 oder 600 Euro sein. Wir teilen das halbe-halbe, aber es ist trotzdem viel Geld.
Wie kommt Ihr Kanal bei den Hannoveranern an?
90 Prozent geben positives Feedback, 10 Prozent sind skeptisch, ob es Fake ist. Oder sie fragen, warum man heutzutage Geld verschenken muss. Aber darauf reagieren wir nicht.
Vielen Dank für das Gespräch.
- Telefoninterview mit Funda von cash_catchhannover