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Bremen und Hannover: Darum sind die Apotheken heute geschlossen


Streik in Norddeutschland
Apothekenbranche: Darum wehren sie sich gegen Lauterbachs Pläne

Von dpa, BvB

08.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Apotheker protestieren gegen Missstände (Archivbild): Die Branche wehrt sich gegen die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums.Vergrößern des Bildes
Apotheker protestieren gegen Missstände (Archivbild): Die Branche wehrt sich gegen die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums. (Quelle: ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.)

Die norddeutschen Apotheken haben sich zusammengeschlossen, um gegen die Pläne des Gesundheitsministeriums zu protestieren. Das sind die Gründe.

In Norddeutschland sind am Mittwoch zahlreiche Apotheken geschlossen. Die Mitarbeiter protestieren gegen Einsparungen und stagnierende Honorare, wie die Deutsche Presseagentur berichtet. Sie wehren sich gegen die Pläne des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD).

Die Branchenvertreter fordern einerseits finanzielle Unterstützung für Apotheken und andererseits weniger Bürokratie. Die Apothekenverbände Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und der Landesapothekenverband Niedersachsen haben sich zu diesem Zweck zusammengeschlossen.

Lauterbach will Apothekensektor liberalisieren

Die Missstände im Apothekensektor sind nicht unbekannt: Sowohl im vergangenen Februar als auch im Juni protestierten Mitarbeiter gegen Lieferengpässe, Personalnot, eine ausufernde Bürokratisierung und eine seit Jahren bestehende Unterfinanzierung. Hier lesen Sie mehr dazu.

Zwar hat der Gesundheitsminister Lauterbach Vorschläge gemacht, um die Branche zu reformieren. Apothekerverbände halten die Pläne jedoch für kontraproduktiv.

Wie die "Pharmazeutische Zeitung" berichtet, will Lauterbach Apothekenstandorte erlauben, die nur mit geringen Struktur- und Personalanforderungen auskommen. Branchenvertreter sehen die Reformen als "fehlgeleitet und nicht zu Ende gedacht" an. Der Sektor würde "dramatisch gefährdet" werden.

In einer Pressemitteilung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA) heißt es: "Die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Patientinnen und Patienten gerät durch wirtschaftlichen Druck auf die Apotheken immer mehr in Gefahr, sodass die Apothekenzahl inzwischen auch im Europavergleich auf einem historischen Tiefstand ist."

Hannover: Niedersachsens Gesundheitsminister zeigt Unterstützung

Im Gespräch mit der "Apotheken Umschau" Ende Oktober zeigt Lauterbach Verständnis für die Proteste und verteidigt seine Reformvorschläge: "Die finanziellen Spielräume sind derzeit sehr eng. Ich wünschte, es wäre anders. Mein Vorgänger hinterließ mir ein Kassendefizit von 17 Milliarden Euro. So ein Defizit gab es noch niemals."

Um 13.30 Uhr wird Niedersachsens Gesundheits- und Sozialminister Andreas Philippi (SPD) erwartet, der auf der Kundgebung seine Unterstützung für die Anliegen der Apothekerinnen und Apotheker bekunden will.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • pharmazeutische-zeitung.de: "Lauterbach plant Apotheken-Reform bis Herbst 2024"
  • pharmazeutische-zeitung.de: "Apotheken stärken! Jetzt!"
  • apotheken-umschau.de: "Lauterbach: Wir nutzen die wichtige Ressource Vor-Ort-Apotheke noch viel zu wenig"
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