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Giftige Phosphorbombe läuft in Hannover aus – wieso das so gefährlich ist


Südschnellweg-Baustelle
Giftige Phosphorbombe läuft aus – Einsatz

Von t-online, pb

Aktualisiert am 10.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Kräfte der Feuerwehr Hannover am Abend: Ein Baggerfahrer hatte den gefährlichen Zylinder auf einer Baustelle entdeckt.Vergrößern des Bildes
Kräfte der Feuerwehr Hannover am Abend: Ein Baggerfahrer hatte den gefährlichen Zylinder auf einer Baustelle entdeckt. (Quelle: Feuerwehr Hannover)
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Brisanter Einsatz für die Rettungskräfte: Aus einer entdeckten Phosphorbombe sickert etwas. Welche Gefahr hinter dem Sprengkörper steckt.

Bei Bauarbeiten machten Arbeiter am Mittwoch in Hannover einen alarmierenden Fund: An der Südschnellweg-Baustelle nahe dem Pänner-Schuster-Weg stieß ein Bagger auf die Überreste einer Phosphorbombe, aus der teilweise brennbarer und giftiger Inhalt ausgetreten war.

Ein 25-jähriger Baggerfahrer hatte gegen 16 Uhr den metallischen Zylinder entdeckt, der eine auffällige Masse freisetzte, die an Gelee erinnerte. Die Bauleitung stoppte sofort die Arbeiten und informierte die Polizei. Die Ermittler sperrten den Gefahrenbereich ab und riefen den Kampfmittelbeseitigungsdienst.

Experten bestätigten, dass es sich um eine etwa 14 Kilogramm schwere Phosphorbombe handelte. Der beschädigte Stahlzylinder wurde sicher verpackt, ebenso wie die gefährlichen Inhalte mit hohem Anteil an weißem Phosphor. Die Feuerwehr Hannover wurde gegen 18.30 Uhr hinzugezogen, um die ausgetretene Masse, kontaminiertes Wasser und Erdreich in speziellen Transportbehältern zu sichern.

Spezialkräfte stellten zudem den Brandschutz sicher und leuchteten den Bereich aus. Gegen 21.50 Uhr waren sämtliche Reste des Kampfmittels sicher verpackt und für den Abtransport bereit.

Welche Gefahr geht von den Phosphorbomben aus?

Bei dem Fund handelt es sich wohl um ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg: Phosphorbomben wurden während des Krieges sowohl von den Alliierten als auch von der Wehrmacht eingesetzt. Blindgänger dieser Bomben sind auch heute noch eine Gefahr, weil sich der Phosphor beim Auslaufen selbst entzünden kann – und den Sprengsatz so zur Explosion bringt.

Auch die Menschen an der Ostsee kennen die Gefahr der Überreste der Phosphorbomben: Im Zweiten Weltkrieg landeten bis zu 1,3 Millionen Phosphor-Überreste im Wasser, entzündeten sich aber nicht. Urlauber halten die Stücke, wenn sie am Strand auftauchen, oft immer wieder für Bernstein – erleiden dann beim Aufheben jedoch teils schwere Verätzungen.

Heute ist der Einsatz von Brandwaffen, worunter die Phosphorbomben fallen, durch Zusatzprotokolle des Genfer Abkommens verboten – die USA setzten die Waffe jedoch noch im Irakkrieg ein, unterzeichneten die Regelung erst später. Im Ukraine-Krieg soll Russland die Bomben in der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut verwendet haben.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Feuerwehr Hannover
  • ndr.de: Phosphor statt Bernstein: Gefahr am Strand
  • srf.ch: Sind Phosphorbomben legal? Vier Fragen und Antworten
  • euronews.net: Videos sollen verbotene russische Phosphorbomben in Bachmut zeigen
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