Region Hannover Wolf verhungert nach Schuss – Strafanzeige gegen Unbekannt
Der Wolf lag abgemagert im Wald. Zuerst glaubte man, dass er nach einem Unfall verendete. Jetzt ist klar: Das Tier verhungerte nach einem Schuss.
Die Region Hannover hat nach dem Tod eines Jungwolfes Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Das bestätigte Regionssprecher Klaus Abelmann t-online am Montagabend.
Es geht um ein Tier, das Ende November im Wald zwischen Langenhagen und Wendemark gefunden worden war. Der Kadaver war stark abgemagert, wegen einer Vorderlaufverletzung konnte der Wolf wohl nicht mehr jagen.
Zunächst glaubten alle an eine Verletzung nach einem Unfall. Laut "Hannoverscher Allgemeiner Zeitung" war das Tier vor seinem Tod bereits wochenlang auf drei Beinen durch mehrere Reviere gehumpelt. Ein örtlicher Jäger hatte dem Bericht zufolge gesagt, niemand habe sich getraut, es zu erlösen.
Region Hannover: "Der Wolf steht unter besonderem Schutz"
Doch jetzt stellt sich die Sache anders dar: Eine Untersuchung des Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin ergab, dass die Vorderlaufverletzung nicht von einem Verkehrsunfall sondern von einem Schuss herrührte. Jemand hatte sich also sehr wohl getraut, auf den Wolf zu feuern. In der Folge verhungerte er.
"Irgendein Jäger hat das Tier widerrechtlich verletzt, daraufhin ist es verendet", erklärte Regionssprecher Abelmann. "Das verstößt gegen geltendes Recht: Der Wolf steht unter besonderem Schutz."
Auf das illegale Töten eines Wolfs stehen bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe. Auch eine Geldstrafe oder jagdrechtliche Konsequenzen wie der Entzug des Jagdscheines sind möglich.
- neuepresse.de: "Region Hannover stellt Strafanzeige: Unbekannter schießt auf Wolf"
- Telefonat mit Regionssprecher Abelmann
- haz.de: "In Langenhagen tot aufgefundener Wolf stammt aus dem Wedemark-Rudel"
- haz.de: "Toter Wolf in Wald bei Langenhagen gefunden: Experten wollen Abstammung klären"