Neubau statt Denkmalschutz Abriss der historischen Conti-Gebäude beschlossen
Die Pläne der Stadt Hannover zur Nachnutzung der denkmalgeschützten Conti-Hallen in der Wasserstadt sind gescheitert. Die Gesundheitsgefahren sind zu hoch.
Die Entscheidung ist gefallen: Die Stadt Hannover hat bekannt gegeben, dass die denkmalgeschützten Conti-Gebäude in der Wasserstadt Limmer abgerissen werden müssen. Die Entscheidung wurde im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss am Mittwoch bekannt gegeben. Die mehr als 100 Jahre alten denkmalgeschützten Conti-Gebäude könnten nicht erhalten werden, hieß es. Demnach haben das Land und die Region als Gesundheitsbehörden einem Sanierungskonzept nicht zugestimmt. Die Gebäude sind mit krebserregenden Nitrosaminen belastet und eine Lösung für den Erhalt der Gebäude konnte nicht gefunden werden.
Die Stadt hatte demnach zuvor ein Gutachten in Auftrag gegeben, bei dem der Architekt Sven Meinhof ein Haus-in-Haus-Konzept für die denkmalgeschützten Gebäude auf dem früheren Industriegelände vorschlug, um die Gebäude zu erhalten. Trotzdem haben die Gesundheitsbehörden das Konzept abgelehnt und somit ist der Abriss unausweichlich. Zu hoch seien die Werte der krebserregenden Stoffe.
Als Alternative sollen neue Gebäude nach historischem Vorbild entstehen. Die Neubauten sollen den industriellen Charakter der alten Gebäude widerspiegeln, aber keine Kopie sein. Dafür soll ein Architektenwettbewerb stattfinden und Eigentümer Günter Papenburg soll durch einen neuen Bebauungsplan verpflichtet werden. Der geplante zweite Bauabschnitt der Wasserstadt soll erst genehmigt werden, wenn die Vereinbarungen für den Wiederaufbau der Gebäude in trockenen Tüchern sind. Laut Informationen von Radio Hannover soll die Ausschreibung noch in diesem Jahr erfolgen.
Eigentümer wollte Gebäude seit Jahren abreißen
Papenburg hatte die Gebäude schon vor Jahren abreißen wollen – die Stadt hatte sich mit ihrem Nachnutzungskonzept dagegen gewehrt. Nach dem Abriss des Conti-Gebäudes in Hannover sollen die Gebäudekubaturen unter Verwendung nicht-kontaminierter Originalsubstanz wiedererrichtet werden. Es handelt sich um ca. 20.000 m² Baugrundfläche, bei der auch die Raumhöhen auf heute übliche Maße reduziert werden könnten.
Das Conti-Gelände in Hannover wurde früher von der Continental AG als Werksgelände genutzt. Es befindet sich am Stichkanal Linden und ist seit einigen Jahren Teil des Entwicklungsprojekts Wasserstadt Limmer.
- Mitteilung des Baudezernats per Mail
- punkt-linden.de: Endgültige Entscheidung: Conti in Limmer wird abgerissen
- Radio Hannover: Thema des Tages