Forderung in Niedersachsen Rot-Grün will Gender-Sprache im öffentlichen Dienst
SPD und Grüne in Niedersachsen sprechen sich für geschlechtergerechte Sprache in der Verwaltung aus. Und sie haben noch mehr Forderungen zur Gleichstellungspolitik.
SPD und Grüne sprechen sich für das Gendern im öffentlichen Dienst in Niedersachsen aus. In einem Antrag, der am Donnerstag im Landtag behandelt wird, fordern die Regierungsfraktionen von der Landesregierung, geschlechtergerechte Sprache müsse "in Rechts- und Verwaltungsvorschriften sowie in der allgemeinen Sprache und Darstellung und der öffentlichen Kommunikation in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes angewendet werden". Auch intergeschlechtliche Menschen sowie solche mit nicht binärer Geschlechtsidentität sollten dabei berücksichtigt werden.
"Wir als Grüne benutzen da das Gendersternchen. Es gibt aber auch andere Optionen", sagte Grünen-Fraktionschefin Anne Kura am Dienstag zu der Frage, welche Variante des Genderns angestrebt wird.
Frauenquoten und stärkere Gleichstellungsbeauftragte
Das Bekenntnis zur Gender-Sprache ist Teil einer Reihe von Forderungen zur Gleichstellungspolitik, die SPD und Grüne aufstellen. So sollen Beschäftigtengremien im öffentlichen Dienst künftig zu gleichen Teilen mit Frauen und Männern besetzt werden, ebenso wie die Aufsichtsratsmandate, die das Land besetzt. Ausnahmen davon soll es nur "bei zwingenden Gründen" geben. Außerdem müssten alle Stellen, auch Führungspositionen, teilzeitgeeignet sein, heißt es weiter, und die Rolle von Gleichstellungsbeauftragten soll gestärkt werden.
Es gehe darum, die "strukturelle Benachteiligung zwischen den Geschlechtern" zu bekämpfen und zu beseitigen, sagte Kura. Der öffentliche Dienst habe dabei eine Vorbildfunktion. "Wir wollen als Land vorangehen", betonte die Grünen-Politikerin.
In Hamburg sammelt derweil die Volksinitiative "Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung" Unterschriften. Bisher gibt es eine Empfehlung der Hamburger Gleichstellungsbehörde, in Bildung und Verwaltung gendersensible Sprache zu nutzen. Die Volksinitiative will Verwaltung, Bildungseinrichtungen und städtische Unternehmen in der Hansestadt dazu verpflichten, auf Gendersternchen, Doppelpunkte und Unterstriche innerhalb von Wörtern zu verzichten. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Nachrichtenagentur dpa