Spannungen um Truppen-Austausch Bundeswehr-Soldaten nach Mali-Einsatz in Hannover gelandet
In Hannover ist eine Chartermaschine mit Bundeswehrsoldaten aus Mali gelandet. Zuvor hatte das afrikanische Land Flüge mit Militärmaschinen verboten.
Am Flughafen Hannover-Langenhagen ist am Freitag eine Chartermaschine gelandet, die etwa 90 Männer und Frauen der Bundeswehr aus Mali zurück nach Deutschland brachte. Es war der erste Flug zu einem Personalwechsel für das deutsche Einsatzkontingent, nachdem die malische Übergangsregierung am 14. Juli die Kontigentwechsel der UN-Mission Minusma ausgesetzt hatte. Für den Flug einer Militärmaschine hatte es von den Behörden des westafrikanischen Landes keine Freigabe gegeben.
- Demütigung der Bundeswehr in Mali: Achtung, jetzt kommt Putin!
- Nach Abzug der Franzosen: "Bundeswehr entdeckt offenbar russische Einsatzkräfte in Mali"
Die dortigen Behörden hätten die Genehmigung für einen Flug an diesem Donnerstag erteilt, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos bei Potsdam der Deutschen Presse-Agentur. An Bord Damit wurde eine Alternative geschaffen zum Flug mit einem Militärtransporter, für den es von der malischen Übergangsregierung keine Erlaubnis gegeben hatte. Die deutschen Soldaten sind Teil der UN-Mission Minusma.
Enge Beziehungen zu Russland
Das Auswärtige Amt hatte am Vortag erklärt, 16 truppenstellende Nationen hätten in New York einen Brief an die Vereinten Nationen übergeben und gefordert, dass sich die UN "jetzt noch stärker dafür einzusetzen, dass die Arbeitsbedingungen in Mali jetzt schnellstmöglich wieder normalisiert werden". "Das hat für uns höchste Priorität", sagte der Sprecher.
Frankreich hatte am Montag die letzten Soldaten seines Anti-Terror-Einsatzes "Barkhane" aus Mali abgezogen und damit auch das Lager in Gao verlassen. Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äußerst instabil. Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 wird das Land von einer Militärregierung geführt, die von westlichen Staaten wegen enger Beziehungen zu Russland kritisiert wird.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- bmvg.de: "Aktueller Sachstand bei der Genehmigung von Überflügen über Mali"