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Energiekrise in Hannover: Stadt macht das Licht aus


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Energie-Sparplan steht
Hannover macht das Licht aus


Aktualisiert am 28.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Die Silhouette der Stadt Hannover (Archivbild): Die Stadt reagiert auf die Energiekrise – bestrahlte Gebäude bleiben nachts fortan dunkel.Vergrößern des Bildes
Die Silhouette der Stadt Hannover (Archivbild): Die Stadt reagiert auf die Energiekrise – bestrahlte Gebäude bleiben nachts fortan dunkel. (Quelle: Julian Stratenschulte/dpa)
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Die Landeshauptstadt reagiert mit umfassendem Sparplan auf die Energiekrise. Welche Gebäude bleiben nachts dunkel und wo wird es besonders kalt?

Die Energie-Krise zwingt die Privathaushalte zum Stromsparen. Und die Landeshauptstadt selbst? Am Mittwoch haben Oberbürgermeister Belit Onay und Finanz- und Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe ein Maßnahmenpaket präsentiert. Ziel sei es, Hannovers Energieverbrauch um 15 Prozent zu drosseln. Priorität hätte die Aufrechterhaltung des Schul- und Kitabetriebs.

Zudem sollen vor allem Bereiche der kritischen Infrastruktur geschützt werden. Aber auch der Betrieb von Pflegeheimen und Kliniken stünden vorne an. Damit das klappt, hätte man sich bereits mit Hannovers Grundversorger Enercity abgestimmt. Eine sofort sichtbare Maßnahme: Die Abschaltung repräsentativer Außenbeleuchtung öffentlicher Gebäude – Damit bleiben das Neues Rathaus, alle städtischen Museen und Sehenswürdigkeiten nachts komplett dunkel. Doch dabei bleibt es nicht.

"Wir sehen uns hier in der Verantwortung und müssen vorangehen. Jede gesparte Kilowattstunde schont die Gasspeicher“, erklärt Belit Onay auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Dazu wurde eigens ein neuer Verwaltungsstab gegründet, der Energiespar-Potenziale identifizieren und umzusetzen sowie Vorbereitungen für einen sich zuspitzenden Energie-Engpass treffen solle. „Im Moment befinden wir uns in einer Alarmstufe. Gas ist knapp, der Bedarf kann aber noch abgedeckt werden", sagte von der Ohe.

Diese Energiespar-Maßnahmen plant die Stadt konkret

  • Für alle städtischen Gebäude: Festlegung einer Heizperiode vom 1. Oktober 2022 bis 31. März 2023. Außerhalb der Periode wird grundsätzlich nicht mehr geheizt.
  • Begrenzung der Raumtemperatur auf maximal 20 Grad
  • Begrenzung der Temperaturen im Bereich der Verkehrsflächen, Technik- und Lagerräume auf 10 bis 15 Grad – abhängig von technischer Ausstattung. Betriebszeiten von Heizung und Lüftung anpassen und reduzieren.
  • Abschalten der Warmwasserbereitung für Handwaschbecken.
  • Abschalten repräsentativer Außenbeleuchtung öffentlicher Gebäude – zum Beispiel Neues Rathaus, Museen, Sehenswürdigkeiten.
  • Beschleunigte Umrüstung der Innen- und Außenbeleuchtung auf LED.
  • Ersetzen von Dauerbeleuchtung durch Bewegungsmelder in WC-Anlagen, Fahrradkellern, Verkehrsflächen und Fluren.
  • Sensibilisierung der Mitarbeitenden im Energieverhalten.
  • Kritische Betrachtung der Anzahl elektrischer Geräte an den Arbeitsplätzen.
  • Verzicht auf mobile Klimageräte, Heizlüfter und Radiatoren.
  • Betriebsschließungen – so weit möglich – zwischen Weihnachten und Neujahr.
  • Die Maßnahme ist mit den Personalvertretungen noch zu prüfen.
  • Schulen: Heizungen in den Ferien runterregeln. Kindertagesstätten: keine Heizperiode, aber Begrenzung der Raumtemperatur auf 20 Grad.
  • Bäder: keine Beheizung mehr mit Gas.
  • Bäder: kein warmes Wasser mehr beim Duschen in Schwimmbädern und Freibädern.
  • Sport- und Turnhallen: Begrenzung der Raumtemperaturen auf 15 Grad.
  • Sport- und Turnhallen: kein warmes Wasser mehr beim Duschen.
  • Museen und Gärten: Reduzierung der Raumtemperaturen auf das erforderliche Minimum – mit Blick auf zu schützende Kulturgüter und Pflanzen.
  • Abschaltung öffentlicher Brunnen.

"Das ist eine Reaktion auf die drohende Gasmangellage, die eine große Herausforderung für die Kommunen darstellt – insbesondere für eine Großstadt wie Hannover“, sagt Onay. Ob die Maßnahmen reichen, bleibt abzuwarten. Auch in anderen Großstädten wurden vergleichbare Maßnahmen durchgeführt: In Berlin sollen 200 Sehenswürdigkeiten fortan dunkel bleiben.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Stadt Hannover vom 27.07.2022
  • E-Mail-Austausch mit Felix Weiper, Sprecher der Stadt Hannover
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