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HSV Hamburg: Bundesliga-Verein reagiert auf Missbrauchsvorwürfe


Vorfall im Trainingslager
Missbrauch unter Kindern: HSVH reagiert auf Vorwürfe

Von t-online, mkr, fbo

01.11.2024 - 18:26 UhrLesedauer: 2 Min.
Das Logo des HSVH leuchtet in einer Halle (Archivbild): Der Verein betont, sexualisierte Gewalt unter Kindern ernst zu nehmen.Vergrößern des BildesDas Logo des HSVH leuchtet in einer Halle (Archivbild): Der Verein betont, sexualisierte Gewalt unter Kindern ernst zu nehmen. (Quelle: IMAGO / Lobeca)

In einem Jugend-Trainingslager des HSV Hamburg soll es einen Fall sexueller Gewalt gegeben haben. Der Verein bezieht nun Stellung zu den Vorwürfen.

Sechs Jugendliche sollen einen damals 13 Jahre alten Mitspieler missbraucht haben. Passiert sein soll das während eines Trainingslagers von Jugendmannschaften des HSVH in Dänemark im August 2023. Aufgedeckt hat den Fall die Wochenzeitung "Die Zeit". Der Verein bestätigte die Vorwürfe, die Verantwortlichen bezweifeln das Geschilderte nicht.

"Auf den konkreten Vorfall bezogen, sind die schockierenden Berichte und Vorwürfe von Anfang an mit der maximalen Ernsthaftigkeit und Sorgfalt aufgenommen und angegangen worden", teilte der HSVH t-online mit. Der Handball-Bundesligist wolle innerhalb des Vereins "eine Kultur des Hinsehens und der Beteiligung" schaffen. Für alle Kinder und Jugendliche soll es "niedrigschwellig" möglich sein, von ihnen unangenehmen Situationen zu berichten.

HSV Hamburg: Sexualisierte Gewalt muss ernst genommen werden

Das sei anonym oder namentlich möglich, zum Beispiel über eine E-Mail an die eigens eingerichtete Kinderschutz-Adresse oder über den Kontakt zum Beauftragten für Präventionsarbeit des HSVH. Die Trainer oder Betreuer fungieren ebenfalls als Ansprechpartner. "Wichtig ist hierbei, dass jegliche Form von Vorwürfen und Unmutsbekundungen sofort ernst genommen wird und dass sich die Beteiligten dann auf Basis eines Interventionsleitfadens um den Verdachtsfall kümmern", hieß es von Vereinsseite.

Für den HSVH sei eine Sache ganz klar: "Kinder und Jugendliche, die sich sexualisierter Gewalt ausgesetzt sehen, müssen direkt ernst genommen werden." Hierbei arbeite der Bundesligist mit einem regionalen Netzwerk aus professionellen Partnern zusammen – dazu gehörten der Hamburger Sportbund, der Hamburger Handballverband wie auch die Vereine BasisPraevent, Dunkelziffer und Wendepunkt. In Zukunft will der HSVH dieses Netzwerk um externe Psychologen erweitern.

HSVH: Gewalt unter Jugendlichen ist großes Problem

Das Thema sexualisierte Gewalt sei ein "fester Bestandteil einer verantwortungsvollen Kinder- und Jugendarbeit". Der HSVH setze auf "altersgerechte Präventions-Workshops" in den Nachwuchsmannschaften, die ein "fester und wiederkehrender Bestandteil innerhalb der Trainingsstrukturen" seien. Darin gehe es nicht nur um das Trainer-Spieler-Verhältnis, sondern auch um den Umgang der Kinder und Jugendlichen miteinander.

Gewalt innerhalb der sogenannten Peer-Group, also einer sozialen Gruppe gleichen Alters, sei ein immer größeres Problem, hieß es vom HSVH. "Schutzkonzepte zum Thema Peer-Gewalt sind die allergrößte Herausforderung für alle Vereine." Auch für die Trainer und Betreuer gebe es zu Beginn jeder Saison interne Workshops, um diese als Vertrauenspersonen zu sensibilisieren. Außerdem fördere der Verein die Teilnahme an externen Fortbildungen zum Thema.

Im konkreten Fall aus dem Jugend-Trainingslager habe der HSV Hamburg nach Bekanntwerden das Training für mehrere Monate ausgesetzt. Der Verein habe außerdem die Polizei über die Vorwürfe informiert, Kontakt zum Hamburger Handball-Verband aufgenommen sowie die Vereine Dunkelziffer, Athleten Deutschlands, BasisPraevent und Wendepunkt hinzugezogen.

Verwendete Quellen
  • Schriftliche Anfrage an den HSV Handball
  • Eigene t-online-Texte
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