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Frankfurter Gastro-Projekt "Kick-Start" soll neue Jobchance ermöglichen


Hilfsangebot für Arbeitslose und Asylbewerber
Frankfurter Gastro-Projekt soll neue Jobchance ermöglichen

Von t-online, dpa, cgo

06.04.2025 - 09:54 UhrLesedauer: 3 Min.
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Eine Ausbildungsküche (Symbolbild): Mehrmonatige Kurse sollen Menschen mit schlechten Chancen auf dem Arbeitsmarkt künftig zu einer Perspektive verhelfen. (Quelle: Monika Skolimowska/dpa/dpa)
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Mit dem Projekt "Kick-Start" will der Dehoga in Frankfurt Menschen ohne Berufsabschluss für Jobs in der Gastronomie qualifizieren – und so dem Fachkräftemangel begegnen.

In der Frankfurter Gastronomie fehlen vielerorts helfende Hände – ob in der Küche oder beim Service am Tisch. Ein neues Projekt will das ändern und gleichzeitig Asylbewerberinnen und -bewerbern sowie Menschen ohne Berufsabschluss oder mit längerer Arbeitslosigkeit neue Perspektiven eröffnen.

Seit dem vergangenen November bietet der Hotel- und Gastronomieverband Dehoga in Frankfurt mehrmonatige Kurse an, die gezielt auf einfache Helferjobs vorbereiten. Das Projekt "Kick-Start" läuft aktuell in der zweiten Runde – und richtet sich an Menschen, die sonst kaum eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Ziel ist es, nicht nur den akuten Personalmangel zu lindern, sondern auch langfristig Beschäftigung zu sichern.

Einstieg in eine neue berufliche Zukunft

Die Geschäftsführerin der Dehoga Frankfurt/Rhein-Main, Kerstin Junghans, findet: "Der Fachkräftemangel macht den Betrieben das Leben schwer, es fehlen Mitarbeiter auf allen Ebenen." Die Idee hinter dem Projekt sei einfach: Durch praxisnahe Schulungen sollen Teilnehmer fit gemacht werden für Jobs im Service oder in der Küche – also dort, wo in vielen Frankfurter Betrieben derzeit Personal gesucht wird. Neben der Schulung selbst gehört auch ein Praktikum zum Kursangebot. "Damit wollen wir die Teilnehmer direkt mit potenziellen Arbeitgebern vernetzen", so Junghans.

Auch die Sprache steht im Fokus. Jeder Kurs beinhaltet berufsbezogenen Sprachunterricht – wichtig für den Einstieg in den Berufsalltag. Wer teilnimmt, erhält nach zwei bis drei Monaten ein Zertifikat. Eine erste Qualifikation in der Hand zu haben, sei für viele ein bedeutender Schritt, sagt Junghans: "Die Einarbeitung in einem Betrieb bindet sehr viele Kapazitäten. Unser Ziel ist, dass die Teilnehmenden anschließend sofort in einem Helferjob starten können."

Unterstützung durch die Arbeitsagentur

Finanziert wird die Teilnahme über Bildungsgutscheine der Agentur für Arbeit. Die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur sei ein zentraler Baustein des Projekts. "Kick-Start" richtet sich an Menschen, die bislang keinen Berufsabschluss haben oder aus unterschiedlichen Gründen den Einstieg ins Berufsleben nicht geschafft haben – darunter auch viele Geflüchtete oder Langzeitarbeitslose.

Ein drittes Kursmodul, das auf die Hotellerie und speziell auf das Housekeeping abzielt, soll im Laufe dieses Jahres folgen. Auch hier liegt der Fokus auf einer praxisnahen Vorbereitung und dem direkten Einstieg ins Berufsleben.

Interesse groß – Hürden hoch

Der Bedarf ist da – auf beiden Seiten. Viele Menschen würden gerne arbeiten, finden aber den Zugang nicht, etwa wegen sprachlicher Hürden oder fehlender Qualifikation. "Das Interesse, arbeiten zu wollen, ist groß, aber die Hürden sind zu hoch", sagt Junghans. Um diese Hürden abzubauen, will der Verband nun ein Netzwerk an Betrieben aufbauen, die bereit sind, Absolventinnen und Absolventen der Kurse aufzunehmen. Die Gespräche mit der Branche laufen bereits. Langfristiges Ziel sei ein flächendeckendes Angebot, von dem sowohl Unternehmen als auch Jobsuchende profitieren.

Geworben wird für das Projekt unter anderem auf speziellen Informationstagen. Der Bedarf an niedrigschwelligen, aber qualitativ fundierten Einstiegsprogrammen ist laut Dehoga groß – nicht nur in Frankfurt, sondern auch darüber hinaus.

Perspektiven in einer kriselnden Branche

Die Gastronomie hat in den vergangenen Jahren stark unter der Corona-Pandemie gelitten – viele Beschäftigte haben der Branche den Rücken gekehrt. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Service, Qualität und Flexibilität. "Kick-Start" soll helfen, die Branche wieder personell zu stabilisieren – und Menschen eine echte berufliche Chance geben.

Noch befindet sich das Projekt in der Aufbauphase. Doch wenn es gelingt, das Netzwerk an engagierten Betrieben zu erweitern, könnte daraus ein wichtiger Baustein für den Arbeitsmarkt in Frankfurt werden – und für viele Teilnehmende der Beginn einer neuen beruflichen Zukunft.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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