Pressekonferenz angekündigt Kontroverser Politiker Thomas Bäppler-Wolf verlässt SPD
Thomas Bäppler-Wolf tritt aus der SPD aus. Schon oft hagelte es Kritik gegen den Entertainer. In einer Pressekonferenz möchte er sich nächste Woche dazu äußern.
Der SPD-Stadtverordnete Thomas Bäppler-Wolf verlässt die SPD. Das postete der als "Bäppi" bekannte Entertainer auf seiner Facebook-Seite. Dort veröffentlichte er ein Bild von einem SPD-Parteibuch, auf dem ein Aufkleber mit dem Schriftzug "canceled" prangt. Dazu schrieb Bäppler-Wolf: "Da bin ich seit heute fort. Man muss einen Schlussstrich ziehen, wenn es nicht mehr geht. Aber keine Angst…ich bin nicht weg." Außerdem kündigte für die kommende Woche eine Pressekonferenz an.
Immer wieder wird dem Ex-SPDler Bäppler-Wolf Sexismus, Rassismus und auch Transfeindlichkeit vorgeworfen. Auf Facebook nimmt der Entertainer kein Blatt vor den Mund. Das von der Bundesregierung durchgesetzte Selbstbestimmungsgesetz bezeichnete er etwa als das "dümmste, widerlichste, frauenfeindlichste Gesetz, das die BRD jemals erlassen hat". Oftmals nutzt er in seinen Facebook-Postings auch Formulierungen wie "linksversiffte Dinkeldörte", "homophobe Hafermilchuschi" oder auch "verwokte, nonbinäre Vollpfosten".
SPD-Vorsitzende: "Bäppler-Wolf soll Mandat niederlegen"
In einem gemeinsamen Statement äußerten sich die SPD-Parteivorsitzenden Ina Hartwig und Kolja Müller am Donnerstagabend zu Bäppler-Wolfs Austritt. Darin bezeichneten sie seine "wiederholten, diffarmierenden Äußerungen" gegenüber Bevölkerungsgruppen als unvereinbar mit den Grundwerten der SPD. Auch die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Römer, Ursula Busch, kritisierte: "Wer unsere sozialdemokratischen Werte in dieser Form in Frage stellt, entzieht der gemeinsamen Arbeit in und für die SPD-Fraktion die Basis“. Einen Austritt aus der Partei und Fraktion halte man somit für den richtigen Schritt.
Weiter führten Hartwig und Müller aus, enttäuscht zu sein, dass Thomas Bäppler-Wolf die "ausgestreckte Hand für einen Dialog weggeschlagen" und stattdessen weiter mit abfälligen Bemerkungen gegen die Grundprinzipien der Partei gehandelt habe. Da Bäppler-Wolf über die SPD-Liste in die Stadtverordnetenversammlung gewählt wurde, fordern Hartwig und Müller nun, dass er sein Mandat niederlegt. "Dieses Mandat steht für die Werte und das Vertrauen unserer Wählerinnen und Wähler – Werte, die er durch sein Verhalten verletzt hat", teilten die SPD-Vorsitzenden mit.
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"Rechte Parolen und Ressentiments für uns als Partei inakzeptabel"
Zum Jahreswechsel 2022/23 postete Thomas Bäppler-Wolf ein rassistisches Video auf Instagram. In diesem bezeichnete er Menschen als "Affen". Zur Wahl des Oberbürgermeisters, die kurz darauf im März 2023 folgte, ließ er sich zudem am Stehtisch mit AfD-Leuten ablichten. Außerdem kündigte er Anfang 2024 eine Show als "Bäppi" unter dem Titel "Alt, Weiß, Männlich – Lieder unserer Jugend (…)" an, die er mit der Aussage "Da bleibt kein Wokeauge trocken" ergänzte. Der Post war kurz nach Veröffentlichung wieder offline.
Seine kontroversen Äußerungen, insbesondere auf Social Media, führten letztendlich dazu, dass Bäppler-Wolf von seinem Posten als kulturpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Römer zurücktrat. In einem Statement, das der Vorstand der SPD damals dazu veröffentlichte, hieß es: "In intensiven persönlichen Gesprächen haben wir Thomas Bäppler-Wolf klargemacht, dass seine erneuten Entgleisungen nicht ohne Konsequenzen bleiben können. Rechte Parolen und Ressentiments sind für uns als Partei inakzeptabel."
Weiter hieß es in dem Statement der Partei, dass seine Aussagen und seine Sprache mehrfach nicht den Grundwerten der SPD als Partei der Solidarität und des Antirassismus entsprochen hätten.
- facebook.com
- faz.de: "Umstrittener SPD-Politiker Bäppler-Wolf verlässt Partei" vom 23.01.2025
- journal-frankfurt.de: "Bäppler-Wolf ist kein kulturpolitischer SPD-Sprecher mehr" vom 21.02.2024