Rewe verhandelt mit Betriebsrat Glockenbrot-Bäckerei schließt – 480 Arbeitsplätze bedroht
Ein Großbäcker in Frankfurt schließt. Für die Beschäftigten ist damit eine große Unsicherheit verbunden. Das sind die aktuellen Pläne.
Bittere Nachricht für fast 500 Mitarbeiter: Die Glockenbrot-Großbäckerei in Frankfurt wird innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre schließen. Die Rewe-Gruppe, der das Unternehmen gehört, gab diese Entscheidung bekannt. Dadurch sind die Arbeitsplätze von 480 Beschäftigten gefährdet.
In den kommenden Wochen sollen den Angaben zufolge Verhandlungen mit dem Betriebsrat aufgenommen werden. Ziel sei es, sozialverträgliche Lösungen für die Mitarbeitenden zu finden. Es gehe um einen Interessenausgleich und einen Sozialplan. Die Schließung des Frankfurter Werks begründet die Rewe-Gruppe mit ausgelasteten Kapazitäten und Räumlichkeiten. Ein Neubau erfordere hohe Investitionen, die man vermeiden wolle.
Neue Großbäckerei in Erlensee geplant
Der zweite Produktionsstandort der Glockenbrot-Bäckerei in Bergkirchen, Bayern, soll bis Ende 2025 an Harry-Brot verkauft werden. Das Unternehmen hat angekündigt, alle etwa 320 Mitarbeiter zu übernehmen. Ob der Name "Glockenbrot" bleibt, ist noch unklar.
Harry-Brot plant außerdem den Kauf eines Rewe-Grundstücks in Erlensee nahe Frankfurt am Main. Dort soll eine neue Großbäckerei entstehen. Beide Vorhaben müssen jedoch noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Harry-Brot beliefert deutschlandweit Lebensmittelhändler wie Rewe mit Brot- und Backwaren und ist Marktführer in diesem Bereich. Das Unternehmen betreibt derzeit zehn Standorte mit insgesamt 5000 Mitarbeitern.
Die Glockenbrot-Bäckerei wurde 1904 gegründet und gehört seit 1986 zur Rewe-Gruppe. Der Standort in Bayern existiert seit 2010. Glockenbrot produziert ausschließlich für Rewe und Penny.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa