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Flughafen Frankfurt am Main: Eklat am Gate – Millionen-Strafe für Lufthansa


US-Minister äußert sich
Vorfall am Frankfurter Airport: Millionenstrafe für Lufthansa

Von dpa
Aktualisiert am 16.10.2024 - 06:52 UhrLesedauer: 2 Min.
Lufthansa-Maschine landet in Frankfurt. (Symbolfoto)Vergrößern des BildesEine Lufthansa-Maschine landet in Frankfurt. (Symbolfoto) (Quelle: IMAGO/Daniel Kubirski/imago)

Nach einem Vorfall am Frankfurter Airport muss die Lufthansa eine Rekordstrafe bezahlen. Wie es dazu kam.

Die Deutsche Lufthansa steht vor einer Rekordstrafe: Das US-Verkehrsministerium hat gegen die Airline eine Strafe von 4 Millionen US-Dollar (etwa 3,7 Millionen Euro) verhängt. Der Vorwurf wiegt schwer: Diskriminierung jüdischer Passagiere.

Im Zentrum des Vorfalls steht ein Flug von Frankfurt nach Budapest im Mai 2022. Laut Behördenangaben verweigerten Lufthansa-Mitarbeiter dabei 128 Passagieren aus New York die Weiterreise. Die meisten von ihnen trugen die für orthodoxe jüdische Männer typische Kleidung.

Das US-Verkehrsministerium kritisiert das Vorgehen der Lufthansa scharf. Die Airline habe den Reisenden aufgrund "angeblichen Fehlverhaltens" einiger weniger Passagiere das Boarding untersagt. Besonders brisant: Viele der betroffenen Fluggäste kannten sich nicht einmal und reisten nicht gemeinsam.

In den Ermittlungen gaben die befragten Passagiere an, dass die Lufthansa sie alle als eine einzige Gruppe behandelt habe. Dies geschah offenbar ohne Rücksicht darauf, ob sie tatsächlich an einem möglichen Fehlverhalten beteiligt waren. Die verhängte Strafe markiert einen Höhepunkt in der Geschichte des US-Verkehrsministeriums. Nie zuvor musste eine Fluggesellschaft eine so hohe Summe wegen Verstößen gegen die Bürgerrechte zahlen.

Lufthansa wehrt sich gegen Vorwürfe

Derweil weist die Lufthansa den Vorwurf der Diskriminierung zurück. Das Unternehmen bedauere die Umstände, die zu der Entscheidung geführt hätten, den Fluggästen die Beförderung zu verweigern, und habe sich bei zahlreichen Gelegenheiten öffentlich entschuldigt, zitiert das Ministerium Lufthansa in dem Beschlussdokument. Lufthansa stelle fest, dass der Vorfall "auf eine unglückliche Reihe von ungenauen Nachrichten, Fehlinterpretationen und Fehleinschätzungen während des gesamten Entscheidungsprozesses" zurückzuführen sei.

Das sei zwar bedauerlich, eine Diskriminierung habe aber nicht stattgefunden. Nach Angaben der Airline wurde die Entscheidung ausschließlich aufgrund von Sicherheitsbedenken getroffen, wie das US-Ministerium schildert. Ein Großteil der Betroffenen habe etwa auf dem Flug von New York nach Frankfurt nicht wie vorgeschrieben Corona-Schutzmasken getragen.

US-Verkehrsminister: "Niemand sollte beim Reisen diskriminiert werden"

In einem Statement der Airline, das der "Washington Post" vorlag, heißt es, Lufthansa habe sich zum Ziel gesetzt, "ein Botschafter des guten Willens, der Toleranz, der Vielfalt und der Akzeptanz" zu sein. Man habe ein "einzigartiges Trainingsprogramm" entwickelt, das sich mit Antisemitismus und Diskriminierung befasste.

US-Verkehrsminister Pete Buttigieg erklärte: "Niemand sollte diskriminiert werden, wenn er reist, und die heutige Maßnahme sendet eine klare Botschaft an die Luftfahrtindustrie, dass wir bereit sind, zu ermitteln und Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Bürgerrechte von Passagieren verletzt werden."

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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