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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Viele Fälle in Frankfurt Keuchhusten: "Keine Luft mehr bekommen"
In Deutschland treten derzeit ungewöhnlich viele Fälle von Keuchhusten auf. Eine betroffene Frankfurterin erzählt t-online von ihrem schweren Krankheitsverlauf.
In diesem Jahr erkranken in Deutschland besonders viele Menschen an Keuchhusten (Pertussis). Seit dem Frühjahr sind die Fallzahlen von Keuchhusten in Frankfurt im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, so eine Sprecherin des Frankfurter Gesundheitsamtes zu t-online. "Mein Husten war sehr trocken, einmal habe ich keine Luft mehr bekommen und bin fast ohnmächtig geworden", erzählt die Frankfurterin Samira M. Die Betroffene litt erst kürzlich an Keuchhusten – die Krankheit habe sich über rund vier Wochen erstreckt.
"Es ist schwer, Keuchhusten zu diagnostizieren, da es viele Symptome von anderen Krankheiten aufzeigt, wie etwa die gewöhnliche Grippe", sagt die 30-jährige Frankfurterin. Anfangs habe sie von einem Arzt, der das Keuchhusten nicht diagnostizieren konnte, ein falsches Antibiotikum verschrieben bekommen – eine Wirkung blieb aus.
Keuchhusten: "Ich werde jetzt meine Impfung auffrischen"
Ein anderer Arzt habe schließlich die Krankheit entdeckt und ihr das richtige Arzneimittel verschrieben. In den zehn Tagen, in denen Samira M. das Antibiotikum genommen hat, haben sich die Symptome deutlich verbessert. Mittlerweile sei sie nicht mehr allzu schwach, der Husten sei fast weg – lediglich ihre Stimme ist noch heiser und die Stimmbänder gereizt.
"Manchmal war der Druck beim Husten so hoch, dass Blutgefäße um meine Augen herum geplatzt sind", sagt die 30-jährige Frankfurterin. Auf die leichte Schulter sollte man die ansteckende Krankheit nicht nehmen. "Ich werde jetzt meine Impfung gegen Keuchhusten auffrischen, vor allem weil alle um mich herum Babys bekommen. Für die Kleinen kann das tödlich enden", erzählt sie.
Das Frankfurter Gesundheitsamt ruft dazu auf, den eigenen Impfstatus zu überprüfen und insbesondere bei Kindern und Jugendlichen auf Auffrischungsimpfungen zu achten. Auch Schwangeren wird eine Impfung empfohlen, um Neugeborene schon vor ihrer ersten eigenen Impfung schützen zu können.
- Gespräch mit Samira M.
- Recherche der Redaktion