Knappe Dienstanweisung Rhein verbietet Ministern Gendersprache
Das umstrittene Gendern hat in den hessischen Ministerien keinen Platz mehr. Das hat Ministerpräsident Rhein nun entschieden.
In Hessen hat die Landesregierung beschlossen, auf das Gendern in offiziellen Schreiben und Dokumenten der hessischen Ministerien, der Staatskanzlei und der Landesvertretung in Berlin zu verzichten. Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) habe seine Minister in einer einseitigen Dienstanweisung darüber informiert, heißt es bei der "Bild" und der "Hessenschau".
Stattdessen sollen geschlechtsneutrale Formulierungen oder die männliche und weibliche Form genutzt werden. Diese Entscheidung folgt einer ähnlichen Weisung aus dem Kultusministerium, wonach Schüler in ihren Abschlussarbeiten nicht gendern dürfen.
Ministerium orientiert sich am Rat für deutsche Rechtschreibung
Die Entscheidung geht zurück auf den Koalitionsvertrag von Schwarz-Rot, indem es hieß, "dass in der öffentlichen Verwaltung sowie weiteren staatlichen und öffentlich-rechtlichen Institutionen (wie Schulen, Universitäten, Rundfunk) auf das Gendern mit Sonderzeichen verzichtet wird und eine Orientierung am Rat für deutsche Rechtschreibung erfolgt".
Dieses Gremium hat im Juli 2023 Genderzeichen nicht als Kernbestand der deutschen Orthografie eingestuft. In einer neuen Ergänzung hat der Rat zugleich das Gendern im Wortinneren – Doppelpunkt, Unterstrich und Sternchen – aufgeführt. Reguläre Zeichen seien diese aber weiterhin nicht.
Der hessische Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD) hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt: "Die deutsche Sprache ist so vielfältig, so reichhaltig, und es gibt so viele Möglichkeiten, inklusiv zu sprechen, ohne dass man auf Sonderzeichen zurückgreifen muss. Sonderzeichen sind gerade für Menschen mit einer Lern-, Seh- oder Hörbeeinträchtigung ein großes Hemmnis. Inklusive Sprache kann man anders sicherstellen."