Pläne für Milliarden-Projekt Bahn prüft Varianten für unterirdische Gleise in Frankfurt

In Frankfurt will die Bahn eine unterirdische Station für den Fernverkehr bauen. Fünf mögliche Varianten liegen vor – sie unterscheiden sich teils deutlich.
Die Deutsche Bahn hat ihre Pläne für eine unterirdische Station unter dem Frankfurter Hauptbahnhof konkretisiert. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen fünf Varianten geprüft werden, um den künftigen Fernverkehrstunnel effizient an den bestehenden Bahnhof anzubinden.
Die Bahnsteige werden dem Vorhaben zufolge an den neuen Tunnel für den Fernverkehr angeschlossen, der von Ost und West auf den bisherigen Kopfbahnhof zulaufen soll. Ziel sei es, den Kopfbahnhof zu entlasten und bundesweit für pünktlichere Verbindungen zu sorgen.
Es handelt sich um eine zusätzliche Station, die den bestehenden Hauptbahnhof ergänzen soll. Oberirdisch soll dadurch mehr Platz für den Regionalverkehr entstehen. Die fünf Varianten für die neue Tiefstation haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Nächstes Jahr soll die Entscheidung fallen, sagte Projektleiter Alexander Nolte.
Auswirkungen auf die U-Bahn
Eine wichtige Anforderung ist, dass die Einschränkungen durch den Bau möglichst gering gehalten werden. Der Bahn-Betrieb solle größtmöglich aufrechterhalten bleiben und die Eingriffe in das historische Bestandsbauwerk minimiert werden. Zugleich sollen der Vorplatz, U- und Straßenbahn sowie der nahegelegene Hafentunnel von den Bauarbeiten möglichst wenig betroffen sein. Wie lange Sperrzeiten hier jeweils sein könnten, dazu gebe es noch keine Erkenntnisse.
Die Station soll zudem größtmöglich mit dem Hauptbahnhof vernetzt werden, um Umsteigewege kurz und übersichtlich zu halten. Die neue Station werde eine stark besuchte Verkehrsanlage sein, Züge sollen in möglichst hohem Takt zu ihr fahren können. Da die Station für den Fernverkehr gebaut wird, müsse sie für Reisende mit Gepäck ausgelegt sein, erklärte die Bahn.
Genaue Lage noch unklar
Die Vor- und Nachteile der fünf Varianten würden nun untersucht, um die bestmögliche Lösung für die Stadt, für die Region und für Deutschland zu finden, sagte der Leiter Infrastrukturprojekte Region Mitte, Gerd-Dietrich Bolte. Geprüft wird auch noch die genaue Lage der Station unter dem Hauptbahnhof.
Der Baubeginn für Tunnel und Tiefbahnhof ist nach bisheriger Planung für die 2030er Jahre vorgesehen. Nach zehnjähriger Bauzeit ist die Inbetriebnahme in den 2040er Jahren geplant. Die letzte Kostenschätzung stammt aus dem Jahr 2018 und beläuft sich auf 3,6 Milliarden Euro. Die Summe muss um die seitdem gestiegenen Kosten ergänzt werden.
- Nachrichtenagentur dpa