Ausnahmezustand am Fraport Streikwelle rollt über Deutschlands größten Airport
Ein Warnstreik legt den Flugverkehr lahm und zwingt Tausende Reisende zu Alternativplänen. Gleichzeitig brodelt es hinter den Kulissen weiter.
Warnstreiks beim Bodenpersonal haben am Mittwochmorgen den Betrieb am Frankfurter Flughafen erheblich eingeschränkt. Nach Angaben einer Fraport-Sprecherin ist mit Ausfällen bei 90 Prozent der Lufthansa-Flüge zu rechnen. "Wir haben eine überaus hohe Streikbereitschaft", bestätigte ein Verdi-Sprecher.
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Warnstreik am Frankfurter Flughafen
Die Streiks sind Teil eines laufenden Tarifkonflikts, bei dem die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 12,5 Prozent oder mindestens 500 Euro monatlich sowie eine konzernweite Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro fordert. Lufthansa hat bislang für einen Zeitraum von drei Jahren 13 Prozent mehr Geld sowie eine Inflationsausgleichsprämie angeboten.
Laut Berichten soll der Frankfurter Flughafen gemeinsam mit München am härtesten von dem für 27 Stunden geplanten Ausstand getroffen sein. Bereits im Vorfeld wurden 80 bis 90 Prozent der rund 600 geplanten Starts und Landungen der Lufthansa-Kernmarke sowie des konzerneigenen Zubringers Air Dolomiti abgesagt. Die übrigen Konzerngesellschaften wie auch externe Airlines fliegen hingegen.
Mit dem Flugticket Bahn fahren – doch es gibt einen Haken
Reisende, deren innerdeutsche Flüge ausfallen, können mit ihrem Ticket auf die Bahn ausweichen. Jedoch warnt die Fluggesellschaft Passagiere davor, zum Flughafen zu kommen, wenn ihr Flug gestrichen wurde. "Aufgrund des Streiks sind die Umbuchungsschalter leider nicht besetzt", heißt es auf der Webseite der Lufthansa. Als alternative Option bietet das Unternehmen kostenlose Umbuchungsmöglichkeiten über ihre Webseite, die Kunden-App und das Service-Center an.
Verdi hatte Mitarbeiter verschiedener Lufthansa-Firmen an Standorten wie Frankfurt, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf zum Warnstreik aufgerufen. Als Folge wurden vorsorglich zwischen 80 und 90 Prozent der für Mittwoch geplanten 1.000 Flüge abgesagt. Mehr als 100.000 Passagiere waren gezwungen, umzuplanen. Die nächste Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt ist für den 12. Februar in Frankfurt am Main geplant.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa